Schaumburger Zeitung                 Sonnabend, den 29.Januar 2005

“ Wegsprengen nicht die Lösung”

    SPD-Stadverband: Landschaftszerstörung für kurzfristige Gewinne

    Rinteln. Mehr Naturschutz für die Landschaft rund um Rinteln und mehr Zurückhaltung beim Ausbeuten der Natur- und Bodenschätze, das sei die aktuelle politische Forderung des SPD-Stadtverbandes, teilte gestern SPD-Stadtverbandsvorsitzender  Wolfgang Foerstner mit. Foerstner: “Der gewaltige Erdrutsch am Messingberg in Steinbergen, der von niemandem in diesem Umfang erwartet worden ist, macht deutlich, wie weit die Zerstörung unserer Landschaft bereits fortgeschritten ist.”Wenn danach sogar noch von dem Samtgemeinde-Bürgermeister aus Eilsen als Sanierung ganz ernsthaft vorgeschlagen werde, den ganzen Berg weg zu sprengen, dann erkenne man, auf welch gefährlichem Weg wir uns befinden. Die Landschaft wesprengen und dann zubetonieren, das kann nicht die Lösung sein.” Nach Ansicht der SPD sei es höchste Zeit, einen behutsameren Umgang mit der Natur festzuschreiben, der verhindert, “dass kurzfristige ökonomische Gewinne langfristig die natürliche Landschaft zerstören”.Das gelte nicht nur für die Weserberge, so holten die Kiesbagger jeden Tag Tonnen von Kies aus der Erde, es entstehen große Wasserlöcher, die Landschaft verändert sich Auch die beantragte Erweiterung des Kiesabbaus in der Kameslandschaft bei Krankenhagen stoße bei der SPD auf Ablehnung. Für Naturschutz-Themen seien die Bürger inzwischen sensibilisiert, wie es auch am Beispiel des Widerstands gegen Windräder im Wesertal zeige. Stadt und ihr Rat wehrten sich “mit Händen und Füßen”, bis an die Grenze der Legalität gegen Monsterwindräder, die das Naturbild verschandeln werden. Windkraft zu nutzen und zu fördern, so der SPD-Vorstand sei ohne Zweifel ökologisch vernünftig.  Aber auch hier geht es um das Maß. Ein Zuviel von allem sei immer ungesund. So sei aus der gut gemeinten Förderung der Windkraft als alternativer Energie inzwischen ein subventioniertes Geschäft geworden, das den Steuerzahler belaste und die Bewohner belästige. Foerstner: “Windkraft ja, aber nicht überall, nur weil es sich wirtschaftlich lohnt.”

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