Steinbruch Steinbergen im Messingsberg Wesergebirge

 

Schaumburger Zeitung am 7.Mai 2004

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sprengung - Brocken fliegen bis auf die A2

Steinbergen (crs). Offenbar durch eine fehlgeschlagene Sprengung im Steinbruch Steinbergen sind am Mittwochnachmittag sechs Fahrzeuge auf der Autobahn A2 beschädigt worden.

Nach Informationen der Autobahnpolizei Garbsen sind bei einer Sprengung gegen 14 Uhr Steinbrocken und Geröll aus dem Steinbruch am Messingsberg auf die rund 350 Meter entfernt liegende südliche Fahrbahn der A2 geschleudert worden. Dabei wurden fünf in Richtung Berlin fahrende Pkw und ein Sattelzug leicht beschädigt - eingedrückte Motorhauben, verkratzte Kotflügel und weitere Schäden an Frontscheiben, Reifen und Felgen summieren sich zu einem Sachschaden von 7500 Euro. Die Ursache der fehlgeschlagenen Sprengung steht noch nicht fest. Möglicherweise hat ein unentdeckter Lufteinschluss im Gestein die Sprengwirkung erhöht.

Mit den weiteren Ermittlungen ist gestern das Polizeikommisariat in Rinteln betraut worden. Zur genauen Ursache des Zwischenfalls liegen allerdings derzeit noch keine Erkenntnisse vor.Schaumburger Zeitung, 07.05.2004

 

Schaumburger Zeitung, Landeszeitung, Schaumburger Nachrichten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

NNG gibt Pläne für Abtrag des Bergkamms auf

Rinteln/Steinbergen (wer). Die Norddeutsche Naturstein GmbH verabschiedet sich überraschend von ihren Plänen, den Kamm des Messingsbergs abzutragen. Das bestätigte Geschäftsführer Uwe Werner gestern gegenüber unserer Zeitung. Stattdessen sollen ein über 350 Meter langer Schutzdamm und gewaltige Fangzäune abrutschende Gesteinsbrocken aufhalten. Zugleich forciert die NNG die Abbauplanung für den zentral im Steinbruch gelegenen Werkstattfelsen – ein Antrag hierfür wurde an die Gewerbeaufsicht gestellt.


Nach dem Bergrutsch im Dezember 2004 und den ersten gutachterlichen Expertisen des Folgejahres favorisierte die NNG zunächst einen teilweisen, dann vollständigen Abbau des Bergkamms. Jetzt sollen die Pläne zu den Akten gelegt werden. Als Grund für den Kurswechsel nennt Werner fehlende Unterstützung für das Projekt bei kommunalen Instanzen sowie „aus Bereichen des Natur- und Landschaftsschutzes“. Außerdem hätten Untersuchungen der Gutachter zu neuen Sicherheitsbedenken geführt: Für die am Kamm eingesetzten Arbeiter bestünde ein „hohes Gefährdungspotenzial“.

Statt an einer „Sanierungsmaßnahme“, wie der Totalabbau bislang apostrophiert wurde, tüftelt die NNG jetzt an einer „Schutzkonzeption“. Der Bergkamm wird in drei Zonen unterschiedlicher Einsturzwahrscheinlichkeit eingeteilt und jeweils Maßnahmen für einen kurzfristigen wie langfristigen Zeithorizont (10 und 100 Jahre) ersonnen. In einem Schreiben an den Landkreis stellt die NNG klar: „Beide Konzepte weichen von den bisherigen Überlegungen ab, die Schichten des Korallenoolith abzutragen und den Bergrücken mit Abraum wieder aufzubauen.“

Unterhalb der Steilwand soll als Begrenzung des Tagebaubetriebs und zur Abschirmung der Autobahn ein gewaltiger, sechs bis sieben Meter hoher Schutzwall angelegt werden, der abrutschende Gesteinsmassen aufhält. Nach Süden, in Richtung Steinbergen, sind in der Nähe der Rutschzone, wo der Kamm durchbrochen wurde, zudem größere Fangzäune geplant, die auch in dieser Richtung vor Felsbrocken schützen sollen. Außerdem soll das Gelände eingezäunt werden.

„Es gibt bisher nur einen Entwurf, die Gutachter berechnen noch, wie stark der Damm gebaut werden müsste“, äußert sich Werner zum Stand der Planung. In zwei bis drei Monaten soll das Konzept schon ausgereifter sein. Zustimmen müsse jedoch noch der Eigentümer der Tagebauflächen.

Zu der Entscheidung, den Kamm unangetastet zu lassen, hätten auch die Messreihen der letzten Jahre beigetragen. Der Berg sei nahezu zum Stillstand gekommen, die Bewegung nur noch „minimal“. „Das sah am Anfang anders aus“, begründet Werner den Sinneswandel.

Hinter der Entscheidung dürfte aber auch nüchternes betriebswirtschaftliches Kalkül stehen. Eine Genehmigung des Kammabtrags gilt ohnehin als unrealistisch, der NNG fehlt eine politische Mehrheit. Die Aufgabe des Unerreichbaren könnte so wenigstens den Weg für ein anderes Projekt ebnen, das die Betriebslaufzeit ebenfalls verlängert: den Abbau des Werkstattfelsens, den die NNG inzwischen beim Gewerbeaufsichtsamt beantragt hat.

Durch den Abtrag des Felsens und Abbauvertiefungen in bereits genehmigten Blöcken sollen drei Millionen Tonnen Gestein gewonnen und die Betriebsdauer um vier bis fünf Jahre verlängert werden. Ohne Erweiterungsgenehmigung wäre der Steinbruch dagegen in sechs bis sieben Jahren ausgebeutet.

Am Mittwoch stehen beide Themen, der Abbauverzicht und der Abbauantrag, auf der Tagesordnung des Umweltausschusses des Landkreises. Schaumburger Zeitung, 13.06.2009

 

 

Dewezet, Schaumburger Zeitung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weniger Dreck, aber sauber sieht anders aus

Hess.Oldendorf/Segelhorst (doro). Mindestens zehn Zentimeter Durchmesser habe der Stein in der letzten Kurve vor Segelhorst wohl gehabt, erzählt Klemens Doppke. Eine Felge, zwei Reifen und die Spur seines Wagens habe er beschädigt, als seine Frau damit auf der Strecke von Langenfeld nach Segelhorst unterwegs war. Der Langenfelder gehört zu einer Abordnung des kleinen Süntel-Ortes, die sich die Anti-Schmutz-Maßnahmen der Norddeutschen Naturstein GmbH im Segelhorster Steinbruch an diesem Tag einmal genauer betrachten will. Ob der Stein wirklich aus dem Steinbruch stammt, wagt Lothar Methfessel, Betriebsleiter für Segelhorst und Steinbergen, allerdings zu bezweifeln. „Wenn überhaupt, dann war das ein Einzelfall.“

Aber die Gruppe aus Langenfeld ist noch lange nicht fertig. „Klar, die neue Waschanlage wirkt schon, die Straße ist nicht so dreckig wie vorher, aber keinesfalls sauber“, kritisiert ein Bürger. Das läge daran, dass die Fahrer, nachdem sie durch die Anlage gefahren sind, oft erst mal Pause vor dem Gelände des Steinbruchs machten. Dort tropfe dann das dreckige Wasser ab, bilde Pfützen, deren schmutziges Wasser dann wieder auf die Straße getragen werde, sagt ein anderer.

Die Langenfelder beobachten die Maßnahmen der Norddeutschen Naturstein GmbH mit Argusaugen, viele Jahre haben sie unter dem Schmutz gelitten, den Steinbrucharbeiten nun mal mit sich bringen. Anfang des Jahres lief das bekannte Fass dann über, eine Sitzung wurde anberaumt, die Führungsspitze des Unternehmens mit einbezogen. Herausgekommen ist die neue Waschanlage und eine Ablaufrinne (wir berichteten). Letztere sei allerdings nicht ausreichend, wenn es so richtig schütte, „da muss eine zweite Rinne her“, sagt Horst Hauser, Ratsmitglied aus Langenfeld, beim vereinbarten Ortstermin mit dem Betriebsführer, Ortsbürgermeister Helmut Klausing und Hessisch Oldendorfs Bürgermeister Harald Krüger.

Dass die Muldenkipper auch nach der Dusche noch einen feinen Staubfilm haben, lasse sich nicht vermeiden, so Lothar Methfessel, da die Anlage mit recyceltem Wasser betrieben werde. Selbst mit diesem System müssten pro Tag 1000 Liter Frischwasser zugeführt werden.

Vermeiden lasse sich dagegen unter Umständen, dass die Lkw vor dem Tor des Steinbruchs dauerparken und die Fläche verschmutzen. Da für die Straße vor dem Steinbruch die Stadt zuständig ist, will der Bürgermeister zeitnah die rechtlichen Voraussetzungen für Halteverbotsschilder in diesem Bereich von der Verkehrskommission prüfen lassen. Mit einem Ergebnis sei aber erst nach den Sommerferien zu rechnen.

„Ab April nächsten Jahres beginnen wir, die Steinbrecher und die Silos in den oberen Teil des Steinbruchs zu verlegen“, erläuterte Methfessel außerdem. Erstaunte Gesichter rief die Aussage hervor, dass die bestehenden Silos (drei bis vier werden zusätzlich aufgebaut), wenn es losgeht, komplett auf die Seite gelegt und in einem Stück nach oben transportiert werden. Das, was im unteren Bereich übrig bleibt, werde abgerissen. Kosten in Höhe von 200 000 bis 300 000 Euro verursache dabei allein die Verlegung der Steuerung, von Starkstrom und Trafos. Ein eigenes Kraftwerk lohne jedoch nicht, so der Betriebsführer auf Nachfrage von Krüger. Investiert werden sollen insgesamt sechs Millionen Euro.

Nehmen konnte Methfessel den Langenfeldern zudem die Angst, dass irgendwann einmal eine Straße über den Berg zum Abtransport des Materials gebaut wird, „dafür gibt es keine Genehmigung“.

Die Langenfelder begutachten beim Ortstermin im Segelhorster Steinbruch die neue Waschanlage, die die Norddeutsche Naturstein GmbH gekauft hat, damit die Muldenkipper die Straße nicht mehr verdrecken
. Dewezet, Schaumburger Zeitung,18.06.09

 

 

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Schaumburg gilt als stabil

Landkreis (bes). Ähnliche Unglücke wie in Nachterstedt sind in der ehemaligen Bergbaulandschaft Schaumburgs nicht zu befürchten. Nach Angaben des für die Region zuständigen Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) ist Schaumburg stabil.

Weder vom Salzbergbau im Raum Hagenburg, noch von den Stollen des Kohleabbaus im Bückeberg gingen Gefahren für die Bevölkerung aus, erklärte Andreas Beuge, Pressesprecher des Landesamtes auf Anfrage. In Hagneburg werden die Hohlräume nach dem Ende des Abbaus wieder verfüllt, sodass dort keine Gefahr bestehe. Zudem liegen die Förderorte auch sehr tief, “sodass ein Ereignis wie in Nachterstädt auszuschließen ist”.

Auch bei den ehemaligen Stollen des Kohlebergbaus sieht das LBEG kein Risiko für Schaumburg.”Das abgebaute Kohlenflöz hatte nur eine Mächtigkeit von rund 30 Zentimetern. Die abgebauten Bereiche wurden zum Teil ebenfalls mit Abraumgestein verfüllt oder das Gestein hat sich in den vergangenen 50 Jahren zugesetzt”, so Beuge.

Sollte es wider Erwarten dennoch zu einer Einsturzgefahr kommen, müssten die entsprechenden Hohlräume mit Schotter oder Beton verfüllt werden. Die Anordnung dazu würde dann das Landesamt erteilen, erklärte Beuge. Schaumburger Zeitung, 03.08.2009

Steinbrüche in der Region

 

Die Aktionsgemeinschaft Weserbergland - Schaumburger Freunde ist eine überparteilich organisierte Interessengruppe, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Weserberge vor einem weiteren Gesteinsabbau zu bewahren            Über uns                 Aktion Aktuell