Rohstoff-Forum Niedersachsen

              

    Stellungnahmen Mitarbeit der AGW-SF beim Rohstoff-Forum Niedersachsen 

    Dokumentation : Gesteinsabbau in Niedersachsen, Rohstoffgewinnung im Weserbergland                                               Konflikte / Optionen     Situation,Forderungen, Lösungswege    Hier

    Dr. Fritz Richard Bartels     Achim Thielemann     Dirk Reinecke       Elke Reineking

    „Von uns gibt es keinen einzigen Berg mehr!”

    Steinbrüche in der Region

             Die Aktionsgemeinschaft Weserbergland - Schaumburger Freunde

     Elke Reineking/ Foto U.Gräfe

    Meine Motivation ist ganz klar: Ich will mir nicht alles wegnehmen lassen, was meine Lebensqualität ausmacht. Dazu muss man wissen, ich wurde in der alten Grafschaft Schaumburg im Weserbergland geboren, bin hier aufgewachsen und liebe meine Heimat, diesen wunderschönen, mit landschaftlichen Besonderheiten geradezu gesegneten Landstrich eben sehr.

    Gleichzeitig musste ich hautnah miterleben, wie mir während einer, in meiner Generation, fast alle diese Schönheiten unter dem Hintern weggesprengt werden und für alle Zeiten unwiederbringlich zerstört worden sind. Schlimmer noch, für das Land Niedersachsen ist, wenn es um die Festlegung weiterer Rohstoffgewinnungsgebiete geht, das Weserbergland nach wie vor die erste Wahl.

    Und dieses aufgrund des Drucks eines Wirtschaftszweiges, der sich zwar gern damit schmückt, im Interesse des Allgemeinwohls und der Umwelt zu handeln, deren Innovationskraft sich im Ergebnis dann allerdings darin erschöpft, auch noch die letzten Natur- und Erholungsräume Niedersachsens zur Rohstoffgewinnung für sich bei der Landesregierung einzufordern.

    Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass dieser einseitig anmutende Tunnelblick alles sein kann, was eine Industrie anzubieten in der Lage ist, die sich den Fortschritt auf ihre Fahnen schreibt.

    Dringend ist hier eine Gesamtbetrachtung vonnöten , denn viel, auch an identitätsstiftenden Landschaftsräumen ist nicht mehr da! Diese allerdings zu erhalten und damit für unsere Heimat einzutreten, halte ich für ein grosses und eines der wichtigsten Güter.

    Es gibt auch nach Abwägung keinen Grund, unsere einzigartigen Landschaftsteile im Weserbergland nun vollständig zu zerstören – in der Lage sind wir natürlich dazu und damit uns und erst recht den folgenden Generationen dieses alles wegzunehmen. Belegbar ist das auch mit sachlichen Argumenten in die Eine, wie in die Andere Richtung.

    Es geht aber auch um mehr! Es geht um Verwurzelungen und es geht um die Menschen und um deren Zukunftsperspektiven und nicht nur um einseitige Wirtschaftsinteressen weniger Profiteure in den Abbauindustriekonzernen. Es geht auch um die Verantwortung der handelnden Personen und es geht auch darum, wohin man möchte und wie wir uns im Weserbergland sehen und womit wir uns identifizieren können und es geht auch darum, was wir möchten.

    Erschreckend ist ein offener Blick z.B. ins  Wesertal, erschreckend mit anzusehen, dass die Löcher in den Bergen solche Dimensionen, wie sie auf den Fotos zu sehen sind, erreicht haben.

    Und wissen sie warum? Mit der Begründung, lieber Löcher grösser als neue Steinbrüche. Dass man so etwas in der Form ausreizen kann, wie bei uns geschehen, dass ganze Bergzüge dadurch verschwinden ist auch sachlich betrachtet katastrophal!

    Wer die Fehler gemacht hat, spielt im Ergebnis keine Rolle. Entscheidend ist also zu welchen Einsichten und zu welchen Konsequenzen es in Zukunft führt und ob wir so weitermachen wollen oder nicht.

    Die Probleme mit der Endlichkeit der Rohstoffe und der Endlichkeit von Landschafts- und Naturräumen sind seit langem bekannt, die Grenzen der Belastbarkeit sind im Weserbergland auch durch die bereits genehmigten und allein die hierfür noch zu erwartenden Schäden und Auswirkungen, die in keiner Weise umfassend untersucht worden sind, bereits seit langem erreicht.

    Ich bin nicht bereit alles herzugeben und erwarte auch von den Unternehmen, dass sie hier  in Verantwortung handeln ….

    Was ist nötig um das wenige, was wir hier noch haben zu erhalten und zu bewahren? Danach müssen wir fragen! Und da gibt es Wege, davon bin ich überzeugt.

    Ich begrüße daher die Durchführung eines Rohstoffforums als längst fälligen Schritt, hier endlich Grenzen zu setzen und damit auch Möglichkeiten und Zukunftsperspektiven aufzuzeigen.

 

 

Test b