Aktuell zur:

UN Konferenz 2012 in Rio de Janeiro Ergebnisse kaum: “Lehren aus der Finanzkrise nicht gezogen” Presseartikel

03.07.12 Schwächen im System: Auflösungserscheinung der demokratischen Ordnung

_________________________________________________________________________________________

Internationale Klimakonferenz in Aarhus - Dänemark im März 2009

In fest vereinbarten Abständen treffen sich Vertreter aus aller Welt, um die Bedingungen für ein Folgeabkommen des Kyoto-Protokolls zu verhandeln. Dieses läuft im Jahr 2012 aus.

Bis spätestens Ende 2009 in Kopenhagen (07. bis 18. Dezember 2009) muss das Folgeabkommen verabschiedet werden. Als Vorbereitung auf die grosse UN-Klimakonferenz in Kopenhagen im Dezember erörterten Experten vieler Fachgebiete den bisherigen Stand der Erkenntnis und formulierte sieben Empfehlungen für Strategien zur Verminderung des Klimawandels und der notwendigen Anpassung.

    • "Viele Tiere und Pflanzen wandern mit der Erwärmung Richtung Norden oder in höhere Regionen, wo dies möglich ist. Das kann ihnen jedoch nur gelingen, wenn sie über Lebensräume für diese Wanderung verfügen", so UFZ-Biologe Josef Settele in einem Interview. “Solche Lebensräume seien Wiesen- oder Waldflächen oder andere Natur- und Schutzräume. Stehen diese nicht ausreichend zur Verfügung, stehe die Existenz vieler Arten am Spiel, was auch für den Menschen langfristig drastische Auswirkungen hätte. Denn er könnte in einer geänderten Umwelt auf eine Vielzahl von Arten besonders angewiesen sein, denen heute wenig Bedeutung beigemessen wird”
  • Klimawandel und Artenvielfalt: Die Ergebnisse und Empfehlungen aus Aarhus:
  • Global denken, lokal handeln! Was wir versuchen, im Weserbergland zu tun: Hier klicken!
  •  

      Klimawandel,                                                                                                                           eine der Hauptbedrohungen für die biologische Vielfalt der Erde

      Momentan steht die biologische Vielfalt unter einem starken Druck durch Landnutzung, biologische Invasionen und Verschmutzungen. Als Folge sind zahllose Arten vom Aussterben bedroht - so zum Beispiel ein Viertel der etwa 5500 Säugetierarten weltweit. In den nächsten einhundert Jahren wird der Klimawandel zu einem zusätzlichen Druck mit wahrscheinlich ernsten Folgen führen. Der Klimawandel beeinflusst bereits jetzt die Ökosysteme und die Artenvielfalt weltweit. Er führt zu Veränderungen bei Ökosystemfunktionen sowie dem Auftreten und der Verbreitung von Arten. Bei einem Ansteigen der globalen Durchschnittstemperatur um 1,5 bis 2,5 Grad Celsius dürften 20 bis 30 Prozent der Arten einem erhöhten Aussterbe-Risiko ausgesetzt sein.

      Wird dem Klimawandel nicht gegengesteuert, so sind große Verluste unvermeidlich. Zusätzlich werden die Auswirkungen jedoch stark von den Wechselwirkungen mit anderen Triebkräften, insbesondere der Landnutzung, beeinflusst und meist verstärkt

        • Andere Belastungen für die Biodiversität reduzieren. Eine Anpassungsstrategie wäre beispielsweise die Reduzierung von Lebensraumverlusten, um die Pufferkapazität gegenüber dem Klimawandel zu erhöhen. Es ist deshalb entscheidend, dass Vermeidung und Anpassung (besonders in der Landnutzung wie z.B. beim Anbau von Biokraftstoffen) so durchgeführt werden, dass sie die Auswirkungen verringern und keinen zusätzlichen Druck auf die Biodiversität ausüben.
        • Klimawandelintegrierte Naturschutzplanung: Die Aufrechterhaltung von existenzfähigen, verbundenen und genetisch vielfältigen Populationen durch eine Vielzahl an Mitteln (erweiterte Schutzgebiete, Gestaltung von widerstandsfähigen Schutzgebieten, lokales Management wie kontrolliertes Abbrennen zum Verringern von Brennstoffmengen usw., Aufzucht in Gefangenschaft, unterstützte Umsiedlung, Entwickeln neuer Lebensräume).

      Hier flossen zahlreiche Erkenntnisse von Projekten mit ein, die vom UFZ zum Teil gemeinsam mit dem PIK in Potsdam in den letzten Jahren durchgeführt wurden:

      Weiterführende Links:

     

       

      Schutz der Wälder als effektive Vermeidungsstrategie

      Biodiversität und insbesondere Wälder machen einen Großteil der Lösungen des Klimawandelproblemes aus. Emissionen durch Landnutzungswandel, besonders die Abholzung der Tropenwälder, tragen bis zu 20 Prozent zu den vom Menschen verursachten Treibhausgasen bei. Ein wichtiger Aspekt der Vermeidungsstrategien ist daher der Schutz der Wälder einschließlich reduzierter Emissionen aus Abholzung und Waldabbau in Entwicklungsländern (REDD) - besonders bei kohlenstoff- und artenreichen Tropenwäldern. Eine Reduzierung des Drucks auf die Tropenwälder würde auch der Biodiversität direkt nutzen. Wiederaufforstung kann einen wichtigen Beitrag zur Kohlenstoffspeicherung leisten und den Druck auf die biologische Vielfalt der Wälder verringern. Um diese Schlüsselvermeidungsstrategie umzusetzen, ist es absolut entscheidend, dass wirtschaftliche Strukturen aufgebaut werden, die Anreize schaffen für den Schutz der Wälder. Anpassung und Vermeidung beim Klimawandel in anderen Bereichen können positive, neutrale oder negative Auswirkungen auf die biologische Vielfalt haben. Synergien könnten gefördert werden durch integrierte Strategien, die die wichtigsten UN-Konventionen (wie die UN-Rahmenkonvention zum Klimawandel (UNFCCC) und die Konvention zur biologischen Vielfalt (CBD)) verknüpfen.

     

      Der Klimawandel stellt eine der Hauptbedrohungen für die Artenvielfalt dar. Deshalb sei es nötig, dass die Biodiversität ein Teil der allgemeinen Vermeidungs- und Anpassungsbemühungen beim Klimawandel wird.                                                                Die sieben Empfehlungen aus Aarhus:

        • Klimapolitik: Alle Teile der Gesellschaft müssen in künftige Klimalösungen eingebunden werden
        • Biodiversität und Ökosysteme: Biodiversität muss ein integraler Bestandteil der allgemeinen Vermeidungs- und Anpassungsbemühungen werden.
        • Landwirtschaft und Klimawandel: Wir müssen die Agrarproduktivität erhöhen, um den Verbrauch von Wasser und Land zu reduzieren.
        • Nanotechnologie: Nanotechnologie wird zur nächsten industriellen Revolution führen und technologische Durchbrüche in der Entwicklung nachhaltiger Energielösungen anbieten.
        • Bürger und Gesellschaft: Die COP15 sollte die Verpflichtungen der Aarhus Konvention und die Anreize für die Bürgerbeteiligung enthalten.
        • Arktis: Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung in Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung in den betroffenen Gebieten.
        • Integrierte Energielösungen: Einführung einer neuen Kohlenstoffwährung, die direkte Anreize schafft, neue Technologien ohne fossile Brennstoffe zu entwickeln.

     

     Global denken, lokal handeln!