- zum Leserbrief
zur Berichterstattung über die Tagung des “Naturparks Weserbergland” - Park muss man auch pflegen” hier der Brief zur Naturparktagung
Landschaft verliert ihr Gesicht! von Dr. Peter Hornig, Pohle
Barbarischer Umgang mit den Wäldern des Weserberglandes
Dem Verfasser ist zuzustimmen: Weitere Erschliessungen im Weserbergland sind überflüssig. Es ist bereits genug Natur “erschlossen” und damit
irreversibel zerstört worden - nicht nur durch die erwähnte drohende Errichtung von Windrädern oder durch den Gesteinsabbau ( in diesem Zusammenhang sei das Desaster am Messingsberg erwähnt), sondern vor allem durch
eine zunehmende Zersiedelung der Landschaft. Die forcierte Einrichtung von Gewerbeparks, ganz akut derzeit in Lauenau, hat dazu geführt, dass Ortschaften zunehmend ihr Gesicht und ihre ursprüngliche Einbettung in
der Landschaft verlieren. Zusätzlich kann man eine gewisse “Verslumung” beobachten. Ob das Tourismus förderlich ist, darf bezweifelt werden.
Ein anderes Ärgernis, das bisher in der Presse kaum angesprochen wurde, ist der barbarische Umgang mit den Wäldern des Weserberglandes. Seit etwa
drei Jahren laufen im Winter wie im Sommer in allen umliegenden Waldgebieten intensive Fällaktionen.
Als ein Beispiel sei hier der Süntel genannt. Hier gibt es zahlreiche Waldbezirke, etwa zwischen Langenfeld und Dachtelfeld, die innerhalb kürzester Zeit schon zum dritten oder vierten mal heimgesucht werden.
Die schönen großen Buchen, Baumriesen, die einmal für dieses Süntellandschaft kennzeichnend waren, sind verschwunden. Inzwischen werden Bäume
jeden Alters gefällt. Nach dem Abholzen sieht das betroffene Waldgebiet aus wie ein Schlachtfeld. Der Boden ist mit Astwerk, zum Teil mit ganzen Baumkronen und zersplittertem Jungholz übersät.
Dort, wo Schneisen in den Wald getrieben wurden, ist das Gelände aufgerissen und von tiefen Spurrillen durchzogen.
Auf die Waldbodenflora ( Märzenbecher, Lerchensporn, Seidelbast, Leberblümchen, Pilze) wird nicht die geringste Rücksicht genommen. Während die
Forststraßen wieder geräumt werden, bleiben auf kleineren Wegen, z.B. auf dem Weg von der Blutbachquelle zur Südwehe, die Fallrückstände einfach liegen.
Der Wald kommt nicht zur Ruhe. Große Gebiete sind wegen Holzfällung auch im Frühjahr, also während der Brutzeit der Vögel, wochenlang gesperrt.
Wanderungen sind kaum durchführbar. Auf dem Naturparktreffen sprach Forstdirektor C. Weigel von den “schönen Buchenwäldern” im Naturpark Weserbergland. Man hat den Eindruck, der Mann sitzt zu viel im Büro.
Dr. Peter Hornig, Pohle..
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