Dewezet, Schaumburger Zeitung

 

 

 

Menschen sollen die Vielfalt der Angebote nutzen!

Landkreis (gf). Das jetzt begonnene "Jahr der Naturparke" haben die Landkreise Schaumburg und Hameln-Pyrmont zum Anlass genommen, alle beteiligten Institutionen zu einem Treffen einzuladen, um über ein gemeinsames Vorgehen bei der Belebung des Naturparks Weserbergland zu beraten.

Der Naturpark Weserbergland wurde 1975 gegründet. Zu ihm gehören neben dem gesamten Landkreis Hameln-Pyrmont der Südteil des Landkreises Schaumburg mit dem Wesertal, Rinteln und Auetal bis in die Stadtgebiete von Bad Eilsen, Bückeburg, Stadthagen und Bad Nenndorf hinein. Schaumburgs Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier konnte zu dem Treffen mehr als 50 Vertreter von Fachbehörden und Organisationen im Saal des Gasthauses "Westerwalder Hof" in Auetal-Westerwald begrüßen. Das Eingangsreferat hielt der Diplomingenieur für Landespflege, Siegfried Siebens, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Niedersächsischer Naturparks und zugleich Geschäftsführer des im Norden des Landkreises Schaumburg liegenden Naturparks Steinhuder Meer. Die Menschen müssten wissen, betonte Siebens, dass Naturparks keine Schutzgebiete sind. Ziel sei es vielmehr, diese schönen Landschaften mit ihren vielfältigen Angeboten so zu erschließen, dass diese auf vielfältige Weise von den Menschen genutzt werden könnten. Im Laufe dieses Jahres, so Siebens, solle eine Wanderausstellung in die Naturparks kommen. Außerdem seien spezielle Aktionen vorgesehen. Der Geschäftsführer des Naturparks Weserbergland, Wilhelm Kuhlmann, stellte die Schwerpunkte seiner Arbeit vor, die in erster Linie in der Bündelung jeglicher Aktivität bestehe. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Stellen schon bei der Projektplanung solle Parallelstrukturen vermeiden, sagte Kuhlmann. Eine ganz wichtige Aufgabe sei auch die Akquisition von Fördermitteln aus den verschiedenen "Geldtöpfen" von den Bundesländern bis hin zur Europäischen Union. Schließlich, so Kuhlmann, sei auch die Öffentlichkeitsarbeit von Bedeutung für den Erfolg der Maßnahmen. Ursula Krahtz, Dezernentin für den Naturschutz beim Landkreis Schaumburg, sagte anschließend namens der Naturschutzbehörden deren volle Unterstützung zu. Christian Weigel, Leiter des Forstamtes Oldendorf, wies auf den großen Anteil an Waldgebieten im Naturpark Weserbergland hin, bei denen es sich überwiegend um schöne Buchenwälder handele. Petra Bintz, Geschäftsführerin im Tourismusverband Weserbergland, verwies darauf, dass ihr Verband für die Region sehr viel Werbung betreibt. Otto Deppmeyer vom Kreislandwirtschaftsverband hob den Anteil der Bauern an der Gestaltung der Kulturlandschaft Weserbergland hervor und unterstrich, dass die Nachhaltigkeit der Bodenbewirtschaftung durch die Landwirte künftig noch mehr Bedeutung erlangen werde. Rintelns Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz forderte für die Kommunen, Grenzen dürften keine Rolle spielen. Er betonte, dass dies schon beim Zusammenwirken in anderen Programmen, zum Beispiel bei dem EU-Förderprogramm "Leader+", gut funktioniert. Dezernatsleiter Kurt-Ulrich Schulz vom Amt für Landentwicklung sagte zu, dass seine Behörde, die bisher der Bezirksregierung angehörte, auch im neuen Landesamt jede mögliche Unterstützung für die Naturpark-Belange geben werde. In der folgenden Diskussion wurde das Miteinander aller Beteiligten beschworen, um die vielfältigen landschaftlichen Reize des Naturparks Weserbergland für die Erholung der Menschen voll zu erschließen. Im Schlusswort fasste der Hamelner Landrat Rüdiger Butte den Eindruck aller Tagungsteilnehmer dahingehend zusammen, dass diese Zusammenkunft der gelungene Auftakt für eine attraktive gemeinsame Gestaltung des Naturparks Weserbergland gewesen sei. Dewezet,04.02.2006

Leserbriefe dazu: list_symbol Einstellung der “Macher” bedauerlich

 

 

 

 

Steinbrüche in der Region

 

 

Leserbrief in der Schaumburger Zeitung und in den Schaumburger Nachrichten

 

 

Zur Verbandstagung des “Naturpark Weserbergland”

    Einstellung der “Macher” bedauerlich, denn einen Park muss man pflegen und nicht verschandeln lassen!”

    Die Zeitungen im Weserbergland berichteten kürzlich über die stattgefundene Tagung des kommunalen Zweckverbandes “Naturpark Weserbergland” in Westerwald. Der Name dieses  Verbandes hört sich schön an und könnte nichtsahnende Bürger zu der Meinung verleiten, diese Institution würde sich auch um die Bewahrung der Schönheit des Weserberglandes kümmern. Ein Irrtum wäre das jedoch! Diesem Verband geht es nur um “die Erschließung der Landschaft für die Nutzung durch die Menschen”, wie klar gesagt wurde.

    Nicht um den Schutz der Landschaft! Einer der technokratischen Macher in diesem feinen Landschaftsnutzungsverein sagte es deutlich gleich am Anfang der Tagung: ”Die Menschen müssen wissen, dass Naturparks keine Schutzgebiete sind”

    Also kein Schutz der Natur und Landschaft, damit war das Motto für die Tagung verkündet.Natürlich ist es nützlich, Landschaften für die Menschen zu erschliessen, indem Stichstraßen, Parkplätze an Waldrändern, Spazierwege usw. angelegt werden. Im allgemeinen ist daran aber mittlerweile kein Mangel mehr im Weserbergland. Auch mit Aussichtstürmen sind wir ausreichend bedient, seitdem wir vor einigen Jahren noch mit dem  unübersehbaren stählernen Monstrum auf dem Steinberger Messingberg beschenkt wurden,  “ halb    Förderturm, , halb   Sprungschanze”, wie es hier schon einmal von berufener Seite bezeichnet wurde. Vielleicht kann man hier  und da noch einige Sitzbänke an schönen Punkten aufstellen, ansonsten erscheint die Möbilierung der Landschaft ausreichend.

    Der Verband “Naturpark Weserbergland” hat klar die kommerzielle Werbung für das Weserbergland als Ziel, den Fremdenverkehr. Die Leute sollen von überall herkommen, das ist offenbar sein wesentlichster Erschließungsgedanke. Den Touristen sollen Attraktionen nahegebracht werden. Auf die Dauer werden diese aber nicht kommen, wenn die Landschaften hier stark verschandelt sind. Einen Park muss man auch pflegen. Es ist daher bedauerlich, dass dieser Verband offenbar einseitig ung kurzsichtig handelt, indem er den Landschaftsbewahrungsgedanken mit keinem Wort berücksichtigt. Dabei haben wir gerade hier im Wesertal schwerwiegende Landschaftsprobleme mit der langfristig geplanten Zerstörung weiterer Berge durch Steinbrüche und mit den drohenden großen Windrädern vor der Schaumburg.

    Zwar beeinhaltet der Naturparkgedanke nach allgemeinem Verständnis in Deutschland, dass ein Naturpark sich um die Erhaltung und Pflege von Natur und Landschaft kümmern soll, aber diese Ziele liegen den Machern des “Naturpark Weserbergland” offenbar fern.  Es waren ja auch die richtigen Matadore bei der Tagung zusammengekommen, Technokraten und Kommerzialisten, denen Natur und Landschaft eine Quelle zur wirtschaftlichen Gewinnerzielung bedeutet, u.a. Regierungs- und Tourismusvertreter, Landräte nebst Anhang, in seinem angestammten Revier natürlich allen voran der Schaumburger Landrat dessen Haltung ja allgemein bekannt wurde, indem er vor einiger Zeit die Möllenbecker Waldberge zur Zerstörung freigab. Frederik Eix, Steinbergen  Dipl. - Volkswirt

    Schützenswerte Natur- und Erholungsräume:  Die Weserberge im Naturpark Schützenswert

    2010: In der Presse aktuell