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Schaumburger Zeitung, Landeszeitung,SN am 12.01.2010 und in der Dewezet am 13.01.2010 Messingsberg-Steinbruch Steinbergen

     

    Aktionsgemeinschaft: Neue Gefahren durch Steinbruch

    Antrag der Naturstein GmbH auf weiteren Abbau nicht mit Kammsicherung verknüpft

    Steinbergen (wm). Die Norddeutsche Naturstein GmbH (NNG) will im Steinbruch Steinbergen weitere Abbaufelder in Richtung Autobahn erschließen, außerdem eine Außenhalde anlegen und hat einen entsprechenden Antrag gestellt – Genehmigungsbehörde ist das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt in Hannover. Am Donnerstag, 4. Februar, 10 Uhr, sollen im Hotel „Zur Grafensteinerhöh“ in Steinbergen die Stellungnahmen der sogenannten Träger öffentlicher Belange erörtert werden.

    Die NNG geht in ihrem Antrag davon aus, dass mit den neuen Abbaufeldern rund drei Millionen Tonnen Gestein gewonnen werden, was die Betriebsdauer des Steinbruchs laut Antrag bis zum Jahr 2029 verlängern würde.

    Der Landkreis hat, wie Ursula Müller-Krahtz als zuständige Dezernentin bestätigte, den Abbauvorhaben grundsätzlich zugestimmt, es gebe aber Einschränkungen. So habe sich die untere Wasserbehörde gegen die von der Naturstein GmbH gewünschte Vertiefung auf neun Meter des bereits ausgebeuteten Abbaublocks entlang der Autobahn ausgesprochen, weil sonst das Grundwasser gefährdet werde. Strittig ist auch die neu geplante, etwa einen Hektar große Außenhalde, die auf einem bisher ungenutzten Waldgelände außerhalb des Betriebsgeländes aufgeschüttet werden soll – eigentlich ein Schutzstreifen zur Autobahn.

    Zu den Abbauplänen hat sich auch die Aktionsgemeinschaft Weserbergland zu Wort gemeldet, die den Abbauantrag rundweg ablehnt und zwar aus mehreren Gründen, wie Sprecherin Elke Reineking erläuterte: Der bewaldete Werkstattfelsen sei für das Landschaftsbild unverzichtbar, durch den Abbau dieses Felsens werde außerdem eine weitere Gewinnungsstelle am Nordhang erschlossen und führe zu einer weiteren Destabilisierung des Kammes. Was die Steinbruchbetreiber übrigens selbst in ihrem eigenem Gutachten zum Bergrutsch 2005 nachlesen könnten, dort heißt es nämlich: „Erst die Vorsprengungen und der Verlust der seitlichen Einfassung haben das Gesamtgefüge des Berges derart destabilisiert, dass es überhaupt zum Bergrutsch kommen konnte.“

    Nicht berücksichtigt sieht die Aktionsgemeinschaft auch die Sicherheit auf der Autobahn. Im Mai 2004 seien, wie bekannt, bei Sprengungen Autos auf der A 2 durch herumfliegende Steine beschädigt worden. Ein erneuter Abbau so nah an der Autobahn sei nicht zu verantworten. Im übrigen widerspräche ein Abbau hier den Plänen des Bundes, die A 2 auf vier Spuren in jeder Richtung zu erweitern.

    Elke Reineking sieht auch grundsätzliche Verfahrensfehler: So sei zwar der Naturschutzbund bei der Umweltverträglichkeitsprüfung angehört worden, nicht aber der Niedersächsische Heimatbund und der Landeswanderverband, beide berechtigt, in diesem Verfahren Stellungnahmen abzugeben.

    Elke Reineking hatte über die Einwände der Aktionsgemeinschaft noch vor Weihnachten Umweltminister Hans-Heinrich Sander informiert. Der zeigte sich in einem Telefongespräch mit der Sprecherin der Aktionsgemeinschaft überrascht: Das Umweltministerium sei über die aktuellen NNG-Planungen nicht informiert worden. Das Ministerium informierte dann am Dienstag voriger Woche Elke Reineking, das es inzwischen das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt Hannover um eine Stellungnahme gebeten habe.

    Die Abbaugegner fragen sich, warum die heimischen Kommunalpolitiker nicht die Chance nutzen und die Frage einer Abbaugenehmigung mit der Forderung verknüpfen, der Steinbruchbetreiber sollte endlich die von ihm selbst angekündigten Maßnahmen zur Standsicherheit des Kamms umsetzen.

    Erklären könnte man diese Untätigkeit aus der Verwirrung über das Verfahren. So sind gestern in Telefongesprächen sowohl der CDU-Kreistagsfraktionsvorsitzende Gunther Feuerbauch wie sein Kollege von der SPD, Eckhard Ilsemann, davon ausgegangen, hier handele es sich nicht um das eigentliche Genehmigungsverfahren, sondern erst um eine vorgezogene Beteiligung der Träger öffentlicher Belange. Und der Ausgang dieses Erörterungstermins müsste abgewartet werden, ehe die Politik etwas unternimmt. Ilsemann warnte sogar davor, durch voreilige politische Stellungnahmen möglicherweise die juristische Position des Landkreises zu schwächen.

    Auch Feuerbach will erst die weitere Entwicklung abwarten, ehe die Politik in der Frage Steinbruchsicherung tätig wird. Heute um 17 Uhr gebe es ein Gespräch mit dem Landrat, da werde man dieses Thema ansprechen.

    Für Ursula Müller-Krahtz ist die Zurückhaltung der Politik durchaus verständlich, die offensichtlich erleichtert sei, das die NNG auf den noch im Mai 2007 angekündigten Abbau des Kamms verzichte, wie im Juni vorigen Jahres klar geworden sei. So habe sie zumindest die Reaktionen der Kommunalpolitiker in der Umweltausschusssitzung verstanden, in der der NNG-Antrag vorgestellt worden sei.

    Elke Reineking wird den Verdacht nicht los, dass die Politik offensichtlich die Brisanz der NNG-Pläne noch nicht erkannt hat, einfach deshalb, weil sich wohl kein Kommunalpolitiker die Mühe gemacht hat, sich durch den fünfteiligen Antrag, ein dickes Paket, hindurchzuarbeiten. Wer das getan habe, dem müsste im Grunde eigentlich klar geworden sein, dass es bei den neuen NNG-Vorhaben nicht um die Vertiefung eines alten Abbaufeldes und die Erschließung eines neuen geht, sondern „dass der gesamte Steinbruch umgestaltet wird, sogar bis in die eigentlich für den Erlebnispark geplante Erweiterungsfläche hinein“. Und das sei aus Sicht der Aktionsgemeinschaft auf keinen Fall hinzunehmen. Sie befürchte, dass der Zug für die Politik längst abgefahren ist. Denn in der Veröffentlichung des Antrags heißt es im Ministerialblatt ausdrücklich: „Mit Ablauf der Einwendungsfrist (und das wäre der 4. Januar gewesen) werden alle Einwendungen ausgeschlossen, die nicht auf besonderen privatrechtlichen Titeln beruhen.“

        Unser Schreiben an die Beteiligten und Entscheidungstrager

 

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Schaumburger Zeitung,Landeszeitung,SN am 07.08.2010, in der Dewezet am 09.08.2010:

     

    Der Messingsberg wird weiter ausgebeutet

    Steinbergen (SR). Auch wenn fast sechs Jahre nach dem spektakulären Bergrutsch in Steinbergen noch immer nicht klar ist, wie der Schaden beseitigt und eine Sicherung des Kamms herbeigeführt werden kann: Die Norddeutsche Naturstein GmbH in Flechtingen (Sachsen-Anhalt) als Betreiberin des Steinbruchs darf nach einer in dieser Woche erteilten Genehmigung des staatlichen Gewerbeaufsichtsamtes Hannover weitere 19 Jahre tiefe Wunden in den Messingsberg schlagen.

    Beantragt hatte das Unternehmen die Erweiterung des Abbaubereichs im bislang verschonten östlichen Teil des Messingsberges, einen Abbau des sogenannten Werkstattfelsens, eine Änderung der Abbaufolge und eine Vertiefung der Abbaubereiche in bereits genehmigten Abbauflächen. Dem Antrag wurde unter Auflagen in allen Punkten stattgegeben. Mehr noch: Um das Abbauunternehmen vor finanziellen Einbußen durch mögliche Widersprüche oder Klagen gegen die Genehmigung zu bewahren, hat das Gewerbeaufsichtsamt den sofortigen Vollzug des Bescheides angeordnet. Was nichts anderes heißt als: Während unter Umständen über Jahre vor Verwaltungsgerichten gegen die Genehmigung geklagt wird, darf im Steinbruch munter gesprengt und das wertvolle Gestein verkauft werden.

    Den sofortigen Vollzug der Genehmigung hatte das Abbauunternehmen gerade mit dem Hinweis auf zu erwartende Widersprüche und Klagen beantragt. Zumal solche auch durchaus möglich sein werden, hatte es im Verfahren doch durchaus gravierende Einwände gegen das Projekt gegeben, die allerdings vom Gewerbeaufsichtsamt samt und sonders abgewiesen oder aber in Auflagen für den Betrieb der neuen Steinbruchflächen gegossen wurden.

    Zu den entschiedenen Gegnern der Erweiterung gehörten im Verfahren neben dem Landeswanderverband und der Aktionsgemeinschaft Weserbergland vor allem die Stadt Rinteln. Einstimmig hatte der Rat das Einvernehmen zu der Erweiterung verweigert und vor allem darauf hingewiesen, dass eine solche so lange nicht infrage komme, wie kein verbindlicher Plan zur Rettung des Kammes und der Beseitigung der Schäden durch den Erdrutsch vorgelegt werde. Für die Genehmigungsbehörde waren beide Einwände kein Hinderungsgrund. Das im Rahmen der in Sonntagsreden hochgelobten kommunalen Selbstverwaltung verweigerte Einvernehmen ersetzte das Gewerbeaufsichtsamt kurzerhand nach Paragraph 36 des Baugesetzbuches – was in der real existierenden demokratischen Praxis heißt: Wenn die Gremien der kommunalen Selbstverwaltung tatsächliche oder vermeintliche Interessen des Landes behindern, wird ihr Einverständnis einfach per Federstrich durch die genehmigende Behörde ersetzt.

    Und auch der von anderen Gegnern des Antrages vorgebrachte Hinweis auf noch nicht vorliegende Schadensbeseitigungspläne zum Bergrutsch sah das Gewerbeaufsichtsamt als nicht stichhaltig an: Die Bergrutschflächen seien vom Antrag nicht betroffen, mithin könne dieses Problem im Rahmen des Genehmigungsverfahrens auch nicht betrachtet werden. Allenfalls mögliche neue Rutschgefahren durch die Erweiterung spielten in den Überlegungen der Behörde eine Rolle. Mit Hinweis auf ein neues Standsicherheitsgutachten des Betreibers, wonach solche Auswirkungen nicht zu befürchten seien, wurden die Einwände allerdings verworfen. Dabei hatten frühere Gutachter des Unternehmens noch vor weiteren Rutschungen gewarnt…

    Auf der sicheren Seite wähnt die Genehmigungsbehörde den Betreiber auch in Sachen Gefahren durch Sprengarbeiten. Da sich die neuen Abbaufelder immer näher an die Autobahn heranarbeiten, war im Verfahren vor einer Gefährdung des Verkehrs gewarnt worden, zumal schon einmal bei Sprengungen im Steinbruch Brocken auf die Autobahn geflogen waren. Nach neuestem Stand der Technik und bei ordnungsgemäßem Vorgehen nach den Anordnungen des Gewerbeaufsichtsamtes dürfte es laut Gutachtern keine Probleme geben, argumentiert die Genehmigungsbehörde. Naturschutzüberlegungen (durch Steinbruch und Autobahn sei der Bereich eh vorbelastet), Landschaftsbildbeeinträchtigung (durch Bäume und sichtverschattende Höhenzüge sei nahezu keine Einsehbarkeit des Vorhabens gegeben) und der Verlust von Forstflächen (unter einem Hektar) spielten bei der Genehmigungserteilung eher untergeordnete Rollen.

    Erfreulicherweise, so die Genehmigungsbehörde, werde sich die Erweiterung positiv auf das Uhubrutpaar im Steinbruch auswirken; Fledermäuse und Amphibien würden nicht beeinträchtigt und auch der Mensch in Steinbergen und umzu habe nichts zu befürchten: Sprengungen, Staub- und Verkehrsbelästigungen sei er ja eh schon gewohnt. Jetzt allerdings 19 Jahre länger. SZ den 07.08.2010, Dewezet, den09.08.2010

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In der Schaumburger Zeitung in Rinteln am 30.04.2007

    “Keinesfalls weiter eingreifen"

    Aktion Sorgenkröte des Nabu: Messingsberg wichtiges Schutzgebiet

    Rinteln (rd). Auch in diesem Jahr hat sich die Nabu-Gruppe Rinteln dem Schutz der Amphibienarten gewidmet und den Krötenzaun entlang der Landesstraße 442 an der Arensburg aufgestellt. Zahlreiche engagierte Helfer haben täglich in den Morgenstunden die Eimer kontrolliert und die Tiere sicher über die stark befahrene Straße zu den Laichgewässern befördert.

    Das Gebiet ist wegen seiner Artenvielfalt von besonderer Bedeutung: Zehn Amphibien- und zwei Reptilienarten sind hier zu Hause. Die Tiere halten sich rund um den Messingsberg auf und müssen auf ihrer Laichwanderung zu den Hexenteichen im Park der Arensburg die Landesstraße überqueren.

    Unter anderem wurden von den Naturschützern zahlreiche Erdkröten, Kammmolche, Teichmolche, Bergmolche, Fadenmolche und sogar ein Feuersalamander gezählt. "Dies macht diese Wegstrecke der Amphibien so interessant, da einige dieser Arten in unserer Region höchst selten vorkommen, wie etwa der Kammmolch", weiß Nick Büscher, 1. Vorsitzender der Nabu-Gruppe Rinteln. i

    Sowohl bei den Hexenteichen als auch beim viel umstrittenen Messingsberg handle es sich um wertvolle und schützenswerte Lebensräume, die unter einen erhöhten Schutz zu dessen Erhaltung gestellt werden müssten. "Keinesfalls sollte man darüber nachdenken, in diese empfindlichen Gebiete weiter einzugreifen", betont Büscher angesichts der Diskussion um die Teillöschung des Landschaftsschutzgebietes am Messingsberg. Schaumburger Zeitung, 30.04.2007

 

   Schaumburger Zeitung, Schaumburg-Lippische Landeszeitung, SN am 11.01.2005

 

 

    Brisantes Gutachten: Berg ist nicht zu halten

    Experte hält Sprengungen auf lange Sicht für wirkungslos / Riesiger Gesteinsblock löst sich

    Steinbergen (wer). Das Gutachten zum Bergrutsch, das die Norddeutsche Naturstein GmbH heute auf einer Pressekonferenz bekannt geben will, enthält nach Informationen unserer Zeitung eine brisante Aussage: Die Sprengungen, die bislang als Sicherungsmaßnahme für die westliche Steilwand galten, können den rutschenden Berg nicht aufhalten. Mit dieser Prognose widerspricht Professor Dr. Edmund Krauter den bisherigen Gutachtern, die sich von den Aufschüttungen eine dauerhafte Bremswirkung versprochen und unter dieser Voraussetzung den weiteren Abbau akzeptiert hatten.


    Foto:Östlich der Rutschstelle (rot schraffiert) löst sich ein weiterer riesiger Gesteinsblock.

    Während die östliche Steilwand am 11. Dezember abrutschte, galt der westliche Bereich durch die drei „Entlastungssprengungen“ nach Expertenmeinung weiterhin als gesichert. Immerhin konnte die frühere Bewegung des Berges hier minimiert, fast gestoppt werden. Krauters Zwischenbericht entlarvt das Vertrauen in die Sprengungen als trügerische Illusion. Auf lange Sicht werde sich der Berg durch das vorgelagerte Material nicht aufhalten lassen, bilanziert der Vorsitzende der Forschungsstelle Rutschungen an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz . Behält er Recht, würde langsam aber sicher die komplette Steilwand des Messingsbergs abrutschen. Offen bleibt, was dies für den „Jahrtausendblick“ bedeuten könnte, der am westlichen Rand des Steinbruchs steht.

    In einer ersten Stellungnahme zeigte sich Ortsbürgermeister Heiner Bartling „sehr skeptisch“ gegenüber den alten Gutachtern, die die Sprengungen als Sicherungsmaßnahme empfohlen hatten. Die früheren Aussagen hätten „wenig Wert“, meint Bartling. Lob zollt er den Steinbruch-Betreibern für deren offene Informationspolitik. Es bleibe jedoch abzuwarten, ob in östlicher Richtung weiter abgebaut werden könne.

    Nach dem Bergrutsch hatte das Abbau-Unternehmen ein neues Gutachten in Auftrag gegeben, das auch Aufschluss über den Auslöser des Rutsches und mögliche Sanierungsmaßnahmen geben soll. Das Zwischenergebnis soll heute öffentlich bekannt gemacht werden. Gestern wurden Behörden und Landtagsabgeordnete informiert.

    An der Rutschstelle selbst haben sich in den letzten beiden Wochen die Spalten im Berg vergrößert, östlich der abgebrochenen Wand löst sich eine weitere, 80 mal 70 Meter große Gesteinsscholle. Nur eine Frage der Zeit, bis auch dieser Felsblock abgleitet – ein zweiter, wenn auch kleinerer Bergrutsch steht bevor. Laut Krauter ist auch der Bergkamm im östlichen Bereich nicht mehr zu halten. Schaumburger Zeitung, 11.01.2005

 

 

   Dewezet, Schaumburger Zeitung am 23.06.2004

 

 

    Einhaltung der Abbaugrenzen nicht kontrolliert?

    Aktionsgemeinschaft und Heimatbund fordern: Weserbergkette als FFH-Gebiet nachmelden

    Rinteln (wm). In der „Roten Mappe“ des Niedersächsischen Heimatbundes, dem „kritischen Jahresbericht zur Situation der Heimatpflege“, wird die Landesregierung aufgefordert, die Liste der so genannten Flora-Fauna-Habitat-Gebiete (FFH), die einen besonderen Schutz genießen, weiter zu vervollständigen.


    Foto:Elke Reineking

    Die EU-Kommission, so heißt es in dem Bericht, habe bei den deutschen Vorschlägen erhebliche Defizite festgestellt, Deutschland solle das bis 2005 durch Nachmeldungen beheben. Deshalb schlägt der Heimatbund in der „Roten Mappe“ unter anderem vor, den gesamten Süntel in vollem Umfang als FFH-Gebiet zu melden.

    Dr. Sebastian Rüther, Geschäftsführer des Niedersächsischen Heimatbundes, hatte in seinem mündlichen Vortrag anlässlich des Weser-Bergfestes am 6. Juni vor Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander ergänzt, auch das Dachtelfeld und der Weserbergkamm müssten unter europäischen Schutz gestellt werden.

    Elke Reineking, Sprecherin der Aktionsgemeinschaft Weserbergland, stellt dazu fest, dass der Aktionsgemeinschaft bereits vor zwei Jahren eine Beteiligung bei den Nachmeldungen für FFH-Gebietsvorschläge zugesagt worden sei. Daraufhin habe die Aktionsgemeinschaft eine ausführliche Dokumentation erstellt, die bisher allerdings keine Berücksichtigung gefunden habe, im Besonderen das FFH- Gebiet „112“ Wesergebirge, Süntel, Deister. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes dürften wirtschaftliche Erwägungen bei der Auswahl der Gebiete keine Rolle spielen, betonte Elke Reineking mit Blick auf die Begehrlichkeiten der Natursteinindustrie.

    Die Aktionsgemeinschaft fürchtet, jeder weitere Eingriff in das Naturschutzgebiet Hohenstein könnte dramatische Auswirkungen haben. So versiege der nördlichste natürliche Wasserfall, ebenso die Blutbachquelle. Damit sei auch die Trinkwassergewinnung für das gesamte Hohensteingebiet gefährdet.

    An bereits eingetretenen Schäden listete Elke Reineking auf: Allein im letzten Winter seien durch forstliche Arbeiten ein Märzenbecherfeld zerstört, wertvoller alter Buchenwald gefällt, Boden abgetragen worden. Sorgen bereite der Aktionsgemeinschaft außerdem, dass drei Kämme abrutschten, die teilweise im vorgeschlagenen Gebiet FFH 112 lägen. Vor allem vor dem Hintergrund, dass Kommunen wie Landkreise die Nachmeldung auch der Nordhänge für das geplante Naturschutzgebiet gefordert haben, müsse man hier fragen: „Gibt es keine Auflagen für die Firmen, Abbaugrenzen einzuhalten? Und wenn ja, warum kontrolliert die Umweltbehörde das nicht?“ Schaumburger Zeitung, 23.06.2004

 

 

   Neue Deister Zeitung, Dewezet am 29.04.2004

 

 

    “Weser-Bergfest bleibt eine Demonstration“

    Steinbruchgegner wollen weiter mobil machen

    Bad Münder (gö). Für Dirk Reinecke von der Aktionsgemeinschaft Weserbergland ist der Fall klar: „Ich habe die Vermutung, dass man uns erst einmal den Wind aus den Segeln nehmen möchte. Da spielen wir aber nicht mit.“

    Reinecke spricht das aus, was viele Mitglieder der Protestbewegung seit gestern denken: Der Stopp der Abbaupläne für das Dachtelfeld ist zunächst eine Ansage für den Moment. Die Zukunft werde zeigen, ob die Aussage von Ministerpräsident Christian Wulff auch so Fakt sein wird, das Dachtelfeld nicht als Vorranggebiet zur Rohstoffgewinnung in das Landesraumordnungsprogramm aufzunehmen (NDZ berichtete).

    Engagiert und kämpferisch zugleich äußerte sich Reinecke gestern gegenüber dieser Zeitung zum weiteren Vorgehen der Aktionsgemeinschaft: „Wir werden unsere Aktivitäten nicht zurückfahren und die geplanten Vorhaben auch so umsetzen.“

    Der Münderaner meinte damit zunächst das für Sonntag, 6. Juni, geplante Weser-Bergfest unter dem Hohenstein oberhalb der Pappmühle. „Das Bergfest findet in vollem Umfang statt. Es ist und bleibt eine Demonstration für den Erhalt der Weserberge. Wir erwarten zum Weser-Bergland Kabinettsmitglieder der Landesregierung.“

    Reinecke machte klar, dass es gegen den Gesteinsabbau in der gesamten Region Weserbergland geht. „Dafür fühlen wir uns verantwortlich, dies zu verhindern. Der Gesteinsabbau im Weserbergland muss sinnvoll ersetzt werden, damit uns vor Ort nicht die Zukunft genommen wird, und das Wegbrechen von Wald und Landschaft fortschreitet.“

    Ähnlich sieht auch Andreas Mundt, Mitbegründer der Aktionsgemeinschaft, die Situation. „Die Aussage des Ministerpräsidenten reicht mir allein nicht. Ich will den zweiten Schritt, die Ausweisung des Dachtelfeldes als FFH-Schutzgebiet. Dafür kämpfe ich weiter“, so Mundt. Im übrigen werde ungehindert der neuen Entwicklung am Informationsstand gegen den Gesteinsabbau im Wesergebirge am 1. Mai in Bad Münder festgehalten. Neue Deister-Zeitung, 29.04.2004

 

     

 

   Schaumburger Zeitung, Landeszeitung, Schaumburger Nachrichten am 29.04.2004

 

 

    Fakten

    Um die Hürde für den Zugriff auf das Dachtelfeld noch weiter zu erhöhen, fordern Steinbruchgegner zusätzlich die Festschreibung des Dachtelfeldes als Schutzgebiet nach der EU-Richtlinie Flora Fauna Habitat (FFH). Die Kriterien dafür seien erfüllt, versichern Umweltschützer. So habe das Dachtelfeld bereits den Status eines Landschaftsschutzgebietes. Außerdem gebe es im Land Niedersachsen nach einer EU-Bewertung des Jahres 2002 erheblichen Nachholbedarf bei der Ausweisung von FFH-Flächen.

    Das Dachtelfeld liegt zu zwei Dritteln auf dem Gebiet des Landkreises Hameln-Pyrmont und zu einem Drittel im Landkreis Schaumburg. Als nördlicher Süntelausläufer ist das Dachtelfeld bevorzugtes Naherholungsgebiet der Münderaner.

    Nachdem auch das ohnehin schon löchrige Wesergebirge seit Jahren von einer Erweiterung der Abbauflächen bedroht ist, verbündeten sich die Schaumburger Anfang 2002 mit den Steinbruchgegnern aus Bad Münder. Unter dem Dach der Aktionsgemeinschaft Weserbergland haben sich derzeit 40 Vereine, Verbände und Interessengruppen zusammengeschlossen.

    Widerstand seit fast drei Jahren Schaumburger Zeitung, 29.04.2004

    Die Aktionsgemeinschaft Weserbergland: Vorstellung

 

 

   Dewezet, Schaumburger Zeitung, Landeszeitung, Neue Deister Zeitung am 21.01.2004

 

 

    Steinbrüche unter neuem Firmendach

    Fusion zur „Norddeutschen Naturstein GmbH“

    Steinbergen/Landkreis (wer). Für die ehemaligen Schaumburger Steinbrüche beginnt gesellschaftsrechtlich das Jahr Eins: Das Abbauunternehmen fusionierte zur Norddeutschen Naturstein GmbH (NNG) mit Sitz in Flechtingen/Sachsen-Anhalt. Alleiniger Gesellschafter der NNG sind ab Januar die Norddeutschen Mischwerke in Berlin.

    Fusioniert haben die Schaumburger Steinbrüche mit der Haniel Baustoff-Industrie Zuschlagstoffe Haldensleben GmbH aus Flechtingen. Gründungsgesellschafter waren zu je 50 Prozent die Fels-Werke aus Goslar, die wiederum zur Haniel Bau Industrie in Duisburg gehören, und die Norddeutsche Mischwerke GmbH in Berlin, die zur Unternehmensgruppe Dr. Schmidt gehört, deren Tochter bisher die Schaumburger Steinbrüche waren. Auch im neuen Unternehmen bleibt die Dr. Schmidt-Gruppe führend: Zum 1. Januar 2004 hat die Schmidt-Tochter Norddeutsche Mischwerke mit dem Erwerb der Fels-Werke auch alle Anteile an der NNG übernommen.

    In das neue Unternehmen eingegliedert wurde auch der Steinbruch in Bernsen, der zuvor von den Splittwerken Hamelspringe-Bernsen betrieben worden war. Im Zuge der Philipp Holzmann-Insolvenz wurden die Splittwerke von den Norddeutschen Mischwerken übernommen.

    Unter dem Dach der Norddeutschen Naturstein GmbH werden im Weserbergland jetzt die Steinbrüche in Steinbergen, Bernsen und Segelhorst betrieben. In Bernsen ist allerdings nur noch ein Restabbau geplant. Die noch unter dem Vorbesitzer angestrebte Expansion wird nicht weiter verfolgt, so Bereichsleiter der NNG für das Weserbergland. In Steinbergen reicht der Vorrat dagegen noch für 13 bis 20 Jahre.

    Steinbergen ist einer von 22 Produktionsstandorten der NNG, die 300 Mitarbeiter beschäftigt (knapp 30 davon in Steinbergen) und auf einen Jahresabsatz von rund neun Millionen Tonnen Edelsplitten, Schotter, Wasserbausteinen, Mineralgemischen, Kies und Sand kommt. Die Fusion hat eines der größten Abbauunternehmen in Nord- und Mitteldeutschland entstehen lassen.  Schaumburger Zeitung, 21.01.2004

    Aktuell: 2009: Neue Firmenkonstellationen:  Hier klicken pdf-Datei siehe Seiten 19-21

 

 

   Schaumburger Zeitung, Dewezet am 09.04.2003

 

 

    „Die Cheopspyramide passt gleich mehrfach in die Löcher!“

    Rinteln/Bad Münder (ur). Ergänzend zu unserem Beitrag über die Kritik der Gegner eines weiteren Gesteinsabbaus im Weserbergland an der als unentschlossen empfundenen Position der neuen Landesregierung äußerte sich jetzt auch Diplom-Volkswirt Dirk Reinecke vom AK Bad Münder in der Aktionsgemeinschaft Weserbergland.


    Foto:„Der ländliche Raum darf nicht zur Industriebrache verkommen“: Dirk Reinecke wendet sich gegen weiteren Gesteinsabbau im Weserbergland, der hässliche Löcher reißt. Foto: tol

    Er fand deutliche Worte gegenüber Ministerpräsident Wulff und den Fachministern Sander (Umwelt) und Ehlen (Ernährung, Landwirtschaft und ländlicher Raum). Wulff habe vor den Wahlen unmissverständlich zugesagt, die verbindliche Zusage für ein Mediationsverfahren durch das Kabinett Gabriel auch im Falle einer Regierungsübernahme durch die Union einzuhalten: „Wir gehen davon aus, dass auch ihre weiteren Stellungnahmen vom Herbst 2002 zur Problematik des Gesteinsabbaus Bestand haben.“ Dem FDP-Umweltminister Sander hält Reinecke ordnungspolitische Prinzipien des Liberalismus entgegen, wenn er an die Vorstellungen der Wirtschaftswissenschaftler Friedrich Hayek und Walter Eucken zur Theorie der Preisbildung erinnert, wonach ein Marktgleichgewicht hergestellt wird, „das wiederum zu einer optimalen Allokation von Gütern führt“. Sinkende Nachfrage führe leider nicht unmittelbar zu sinkender Produktion: „Wenn der Steinbruchbetreiber seinen Gewinn halten muss, produziert er im Gegenteil mehr und ist gezwungen, neue Märkte zu öffnen.“ Und dem neuen Landwirtschaftsminister Ehlen empfiehlt der Münderaner Aktionssprecher nachdrücklich: „Besuchen Sie doch einmal die Rintelner Gegend, den Mattenberg in Hamelspringe oder den Ith im Weserbergland: Sie werden schnell feststellen, dass diese Region in hohem Maß gefährdet ist. In mehrere Löcher unserer schönen Landschaft passt die Cheopspyramide schon mehrfach hinein. Bitte sorgen Sie dafür, dass unser ländlicher Raum nicht zur Industriebrache verkommt.“ Gemeinsam erinnert Reinecke die drei Politiker an die über 14 000 Unterschriften gegen den Gesteinsabbau: „Wir haben keine Probleme damit, die Aktion zu wiederholen und auszuweiten!“ Speziell nach den Beschlüssen des größten niedersächsischen Bezirksverbandes der Union gegen Landschaftszerstörung sei die Antwort der Landesregierung auf die parlamentarische Anfrage der Grünen völlig unverständlich.  Schaumburger Zeitung, 09.04.2003

    Steinbrüche in der Region

 

 

   Schaumburger Zeitung, Landeszeitung  am 07.02.2003

 

 

    Gesteinsabbau: Landesregierung will sich nicht eindeutig festlegen

    Rinteln (wm). Elke Reineking, Sprecherin der Aktionsgemeinschaft Weserbergland gegen einen weiteren Gesteinsabbau in unserer Region, konnte bei einer Informationsveranstaltung am Samstag vor dem Schaumburg-Lippischen Heimatverein auf der Paschenburg keine Entwarnung geben. Der Kampf um eine intakte Heimat müsse weitergeführt werden: „Man kann Heimat auch verlieren, ohne dass man wegzieht!“


    Foto:Großer Erfolg für die Aktionsgemeinschaft: Der ehemalige Ministerpräsident Sigmar Gabriel nahm im Vorjahr im Landtag die gesammelten 14 000 Unterschriften entgegen. Foto: Archiv

    Eine Aussage mit guten Grund. Denn am Freitag letzter Woche hatte die Rintelner Landtagsabgeordnete Ursula Helmhold (Grüne) die Antwort der Landesregierung auf ihre Anfrage zum geplanten Abbauvorhaben im Dachtelfeld in den Händen. Danach lässt sich die Landesregierung alle Möglichkeiten offen. Elke Reineking am Samstag vor dem Heimatverein: „Wir haben noch erleichtert aufgeatmet, als der CDU-Bezirksparteitag Hannover Anfang März mit großer Mehrheit beschlossen hat, der Gesteinsabbau im Weserbergland dürfe nicht ausgeweitet werden.“ Die Beantwortung der Landtagsanfrage lasse aber einen anderen Schluss zu: „Das bedeutet, es hat sich an den Planungen nichts geändert. Wir müssen einfach aufpassen, dass wir nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden.“ Im Januar dieses Jahres habe die Aktionsgemeinschaft erste Details über die Organisation des noch von der alten Landesregierung geplanten Mediationsverfahrens erfahren. Danach werde das Verfahren rund ein Jahr dauern, die Kosten auf rund 30 000 Euro beziffert. Als ersten Schritt habe die Aktionsgemeinschaft Ende Februar eine eigene Stellungnahme der Staatskanzlei zugesandt. Elke Reineking: „Wir gehen weiterhin davon aus, dass es vor Neufestlegung einer weitere Abbaustätte auch unter der neuen Landesregierung zu einem Mediationsverfahren kommen wird. Christian Wulff hat sich in einer Fragebogenaktion, die die Aktionsgemeinschaft im Sommer letzten Jahres unter allen Kandidaten durchgeführt hat, bereits schriftlich dafür ausgesprochen.“ Rintelns Grüne Landtagsabgeordnete Ursula Helmhold, die die Anfrage zum Stand des Verfahrens im Landtag gestellt hatte, schätzt die Situation genauso ein: „Der Widerstand in der Region muss weiter gehen.“ Ursula Helmhold kündigte an, die Aktionsgemeinschaft tatkräftig zu unterstützen. Der Aktionsgemeinschaft haben sich inzwischen 36 Vereine, Verbände, Firmen und Interessengruppen angeschlossen, 14 000 Bürger haben im letzten Jahr mit ihrer Unterschrift das Ziel der Aktionsgemeinschaft unterstützt: „Von uns gibt es keinen einzigen Berg mehr.“ In der Antwort auf die Anfrage von Ursula Helmhold zum Mediationsverfahren heißt es unter anderem: „Anhaltende Proteste im Weserbergland sprechen nicht dagegen, dass ein Mediationsverfahren eingesetzt werden kann.“ Ob, wann und in welcher Form ein Mediationsverfahren durchgeführt werde, entscheide die Landesregierung nach Prüfung, ob mit der Mitwirkungsbereitschaft aller Interessengruppen zu rechnen sei.  Schaumburger Zeitung, 07.04.2003

 

 

   Schaumburger Zeitung, Landeszeitung, Dewezet  am 11.02.2002

 

 

    Abbaupläne: „Todesstoß für die Tourismus-Region Weserbergland“

    Landkreis/Rinteln (wer). Der Plan der Landesregierung, das „Dachtelfeld“ für Gesteinsabbau zu reservieren, provoziert quer durch die Parteien massive Proteste. Auf Initiative der Grünen aus Rinteln und Hameln-Pyrmont diskutierten Gegner des Gesteinsabbaus am Freitag auf der Schaumburg über eine Strategie des Widerstands. Mit Unterschriften und Resolutionen soll der Kampf für den Erhalt des Wesergebirges aufgenommen werden.


    Foto:Sagen dem Gesteinsabbau in den Weserbergen den Kampf an (v.l.): Bernd Mros, die Organisatorin des Treffens Ursula Helmhold, Elke Reineking und Thomas Schröder. Foto: tol

    Unter den von der „Arbeitsgruppe Hartgestein-Lagerstätten“ favorisierten zehn Kalkstein-Standorten in Niedersachsen belegt das „Dachtelfeld“ im Grenzgebiet der Landkreise Schaumburg und Hameln-Pyrmont den Spitzenplatz. Die Waldfläche im Süntel soll im neuen Landesraumordnungsprogramm (LROP) als 120 Hektar großes Rohstoff-Vorranggebiet ausgewiesen werden. Ein Indiz dafür, was eines Tages auch den anderen aufgelisteten Bergen droht – auf den Plätzen zwei und drei liegen der Möncheberg und der Oberberg, gefolgt von vier weiteren Standorten in Rinteln und Hameln-Pyrmont (wir berichteten). Ein „Horrorkatalog“, bilanzierte Elke Reineking, Sprecherin der Initiative „Schaumburger Freunde für den Erhalt des Wesergebirges“. Unter dem harmlosen Stichwort der „Vorsorgepolitik“ werde der „Todesstoß für die Tourismus-Region Weserbergland“ vorbereitet. Die Region werde zum „Selbstbedienungsladen der Rohstoff-Industrie“, das Gesicht der Heimat „für alle Zeiten entstellt“. Dabei würde die Baustoffwirtschaft selbst einen rückläufigen Verbrauch von Kies, Sand und Gestein prognostizieren, meinte Elke Reineking. Erheblichen Nachholbedarf bescheinigte sie dem Land beim Einsatz von Recycling-Material: Erreichten andere Bundesländer beim Straßenbau eine Recycling-Quote von 80 Prozent, dümpele Niedersachsen bei 17 Prozent herum. Thomas Schröder, Landtagsabgeordneter der Grünen aus Bad Münder, bezweifelte, dass die Versorgungslage zu schnellen Entscheidungen zwinge. Die trübe Baukonjunktur gestatte längere Restlaufzeiten vorhandener Steinbrüche. So könnte etwa in Hamelspringe statt den geplanten 15 Jahren noch mindestens 23 Jahre abgebaut werden. Dass die Naturschutzverbände bei der Planung des Gesteinsabbaus nicht mit am Tisch saßen, kritisierte Bernd Mros vom Landesverband „Bürgerinitiativen Umweltschutz“. Das „Dachtelfeld“ sei eines der bedeutendsten Waldgebiete Niedersachsens. Mros forderte vom Land, den Einsatz von Recycling-Material nicht an allzu strengen DIN-Normen scheitern zu lassen. In ihrer Ablehnung der Abbaupläne waren sich Gastgeberin Ursula Helmhold (Grüne) und die Rintelner Fraktionsvorsitzenden Thorsten Frühmark (CDU) und Klaus Wißmann (SPD) einig. Frühmark schlug vor, über Fraktionsgrenzen hinweg „Druck in Hannover“ zu machen. Petitionen, Resolutionen und Unterschriften-Aktionen sollen dem Protest Ausdruck verleihen. Einem Naturschützer ging das in seinem Zorn nicht weit genug: „Früher hätte ich die Fenster der Staatskanzlei mit Steinen eingeschmissen.“  Schaumburger Zeitung, 11.02.2002

    Steinbrüche in der Region

    Wanderung von Loch zu Loch

 

 

    Neue Deister Zeitung, Dewezet am07.02.2002

 

 

    Auf der Suche nach Abbauflächen: Land schielt auf die Weserberge

    Von Frank Werner

    Landkreis/Rinteln. Ein Gutachten des Landesamtes für Bodenforschung bestätigt die schlimmsten Befürchtungen heimischer Naturschützer: Sämtliche Weserberge Rintelns, die von Gesteinsabbau bislang verschont geblieben sind, werden zu bevorzugten Lagerstätten des Landes erklärt. Von zehn Rohstoffgebieten, die landesweit in die engere Auswahl gekommen sind, liegen vier in Rinteln: der Möncheberg, der Oberberg, die Luhdener Klippe (Klippenturm) und das Hainholz. In einem Brief an die Staatskanzlei kündigt Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz vorsorglich den „entschiedenen Widerstand der Rintelner Bevölkerung“ an, sollte einer der Berge als Abbaufläche ausgewiesen werden.


    Foto:Die Weserberge haben „Karies“: Vogelperspektive auf den Steinbruch Bernsen. Foto: tol

    Noch ist es nicht soweit. Im Entwurf des neuen Landesraumordnungs-Programms (LROP) werden die letzten unberührten Weserberge noch nicht als „Rohstoff-Vorranggebiete“ deklariert. Daran werde sich auch in der endgültigen Fassung des LROPs nichts ändern, versichert der zuständige Referent der Staatskanzlei, Christian Wittenbecher. Dennoch klingeln bei Naturschützern die Alarmglocken. Zum ersten Mal ist aktenkundig geworden, dass die Weserberge die Rohstoff-Basis des Landes bilden. Der Claim ist abgesteckt – es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die Ausweisung als Abbaugebiet folgt. Wenn nicht in dieser, so könnten die Lagerstätten bei einer der nächsten Novellierungen des LROPs ins Visier der Rohstoff-Planer geraten. Ziel der Standort-Auslese sei es gewesen, „eine langfristige Versorgung mit Hartgesteinen aus niedersächsischen Vorkommen“ zu prüfen, schreibt Ministerpräsident Sigmar Gabriel in einem Brief an den Landtagsabgeordneten Alfred Reckmann. Ausgewählt wurden jene Gebiete, in denen sich Gesteinsabbau nicht nur lohnen würde, sondern im Konflikt mit anderen Interessen auch durchsetzbar erscheint. Die Weserberge tauchen also in einem Ranking auf, das aus Sicht der Hartstein-Industrie das Wünschenswerte mit dem Realisierbaren verbindet. Angeführt wird die Top-Ten der Lagerstätten vom „Dachtelfeld“ im Grenzgebiet der Landkreise Schaumburg und Hameln-Pyrmont. Wie die Rintelner Flächen ist auch die Bergkuppe im Süntel (unweit des Ausflugszieles „Hohenstein“) in der Landesplanung noch für Natur und Erholung reserviert. Im neuen LROP-Entwurf ist davon keine Rede mehr: Erstmals wird am „Dachtelfeld“ ein 120 Hektar großes Vorranggebiet für Rohstoffgewinnung ausgewiesen.

    Der Protest ließ nicht lange auf sich warten: Beide Landkreise sowie die angrenzenden Kommunen Hess. Oldendorf, Auetal, Rodenberg und Bad Münder meldeten erhebliche Bedenken an. Offenbar ohne Erfolg. In einer Drucksache der Staatskanzlei, die unserer Zeitung vorliegt, heißt es zum „Dachtelfeld“: „Nach Überprüfung der vorgebrachten Bedenken wird vorgeschlagen, aufgrund der besonderen Engpässe in der Versorgung der Rohstoffwirtschaft mit Hartgestein und der damit hohen landesweiten Bedeutung dieser Lagerstätte... an der Festlegung als Vorranggebiet für Rohstoffgewinnung festzuhalten.“ Die Hannoverschen Basaltwerke, die das „Dachtelfeld“ ausbeuten wollen, dürfen demnach grünes Licht vom Land erwarten. Spätestens im März wird der Entwurf dem Kabinett vorgelegt. Im Herbst wollen Kabinett und Landtag das neue LROP verabschieden. Früher oder später, so befürchten Naturschützer, könnte die Rintelner Weserberge das gleiche Schicksal ereilen. Eine Versicherung gegen Gesteinsabbau gibt es nicht. Selbst das von der Bezirksregierung geplante Naturschutzgebiet „Kamm des Wesergebirges“, das von Rohden bis zu den Luhdener Klippen reichen soll, könnte Abbauprojekte kaum verhindern: Wie abgezirkelt bleiben die Nordhänge der Berge als potenzielle Rohstoffgebiete ungeschützt. Auch das EU-Schutzgebiet „Fauna-Flora-Habitat“ (FFH), das alle zitierten Weserberge umfasst, überschneidet sich in der Regel nicht mit den begehrten Lagerstätten. Am „Dachtelfeld“ war im ersten FFH-Entwurf ausnahmsweise auch der Nordhang als Schutzgebiet ausgewiesen. Zufall oder nicht: Im zweiten Entwurf wurde das FFH-Gebiet verkleinert – jetzt ist Platz für den Gesteinsabbau. Offizielle Begründung der Staatskanzlei für die Korrektur: Das Land habe die Anteile an geschütztem Privat- und Staatswald neu austarieren müssen. Neue Deister Zeitung, 07.02.2002

Flora- Fauna- Habitat/Natura 2000  - Der aktuelle Stand Niedersachsens 2009

 

 

   Schaumburger Zeitung, Landeszeitung, Dewezet, Schaumburger Nachrichten am 23.09.2005

 

 

    Abbaufirma will Kamm des Berges tiefer legen

    NNG wird heute Pläne präsentieren

    Rinteln/Steinbergen (wer). Heute will die Norddeutsche Naturstein GmbH (NNG) ihren "Sanierungsplan" für den abgerutschten Messingsberg präsentieren. Nach Informationen unserer Zeitung hat sich an der bisherigen Position des Steinbruch-Betreibers wenig geändert: Im Rutschbereich soll der Kamm des Berges abgetragen werden. Um die Kammlinie nicht zu sehr abzuflachen, sind zum Teil Aufschüttungen geplant.

    Lange hat die Fertigstellung des Gutachtens zur Bergsanierung auf sich warten lassen. Jetzt aber steht die NNG kurz vor Einleitung eines Genehmigungsverfahrens. Heute will das Abbauunternehmen gegenüber den beteiligten Behörden die geplanten "Hangsicherungsmaßnahmen" am Messingsberg vorstellen. Für den Nachmittag sind Gespräche mit Politikern und eine Pressekonferenz anberaumt.

    Schon Ende März hat der von der NNG beauftragte Gutachter Professor Dr. Edmund Krauter keinen Zweifel daran gelassen, dass der Berg im Rutschbereich abgetragen, der Kamm auf einer Länge von 300 bis 400 Metern tiefer gelegt werden müsse. Ein Großteil der Korallenoolith-Kalksteinschicht würde entfernt, mit deutlich sichtbaren Folgen: Im Norden reicht die Kalksteinschicht bis zur Steinbruchsohle, aber auch auf der bisher unangetasteten Südseite des Berges würden die Folgen des Gesteinsabbaus erstmals drastisch sichtbar.

    Um den Eingriff abzumildern, denkt die NNG offenbar auchüber Aufschüttungen nach. Vor allem im westlichen Rutschbereich müsste bei einer Beseitigung des Kamms ein Übergang zum momentan relativ stabilen Westteil des Berges geschaffen werden.

    Um den Abtrag zu rechtfertigen, wird die NNG neben Sicherheitsaspekten auch bessere Rekultivierungsmöglichkeiten ins Feld führen. Außerdem soll der Wald in der Rutschzone in rasantem Tempo absterben.

    Abwarten heißt die Devise dagegen für den westlichen Bereich. Hier will sich die NNG Zeit lassen, bevor über mögliche Sicherungsmaßnahmen entschieden wird.

    Mit den Plänen zur Kammbeseitigung gehen die Steinbruch-Betreiber auf Konfliktkurs zur Stadt Rinteln. Mit einem einmütigen Ratsbeschluss hat die Stadt im Juni gefordert, "keine weiteren Eingriffe in den Bestand der Kammlinie zu legalisieren". In welcher Weise sich der Kamm verändert, soll keinem anderen als der Natur überlassen werden.

    Zuständig für die Genehmigung eines Sanierungsantrags der NNG ist das Gewerbeaufsichtsamt Hannover. Der Landkreis sitzt über seine Zuständigkeit für das Landschaftsschutzgebiet am Südhang aber mit im Boot.  Dewezet, 23.09.2005

    Siehe aktuell: Das wollen wir in Der Messingsberg - Die Geschichte eines Berges ( pdf- Datei )

 

 

  Schaumburger Zeitung, Landeszeitung am 24.06.1999

 

 

    Rutscht die ganze Südwand ab?

    Von Frank Werner

    Steinbergen. Im nächsten Umweltausschuß präsentiert der Landkreis den Politikern ein Gutachten, das über Erfolg oder Mißerfolg der Sprengungen im Steinberger Steinbruch aufklären soll. Nach Informationen unserer Zeitung birgt es hochbrisanten Zündstoff: Zwar habe man das akute Problem an der Sprengstelle entschärft, doch Rutschgefahr bestehe für die komplette freie Bruchwand entlang des Kammes. Und: Ein zur Zeit noch sicherer Bereich würde durch weiteren Abbau ebenfalls gefährdet. Um den Berg zu stoppen, hält der Landkreis Sprengungen „im gesamten offenen Bereich“ der Steilwand für unausweichlich.


    Foto:Steinbruch Steinbergen: Die freie Steilwand ist laut Gutachten „akut“ oder „latent“ abrutschgefährdet. Die Bewegung des Berges an der Sprengstelle (l.) hat sich jedoch verlangsamt. Das „Steinzeichen“ (Baustelle r.) soll sicher sein. Foto: tol

    Als sicher bewertet das Gutachten lediglich den östlichen und westlichen Flügel des Steinbruches. Die Flanken im klammerförmigen Abbaugebiet bleiben stabil, weil hier terrassenförmig abgetragen wurde und der Berg sich selbst stützt: Vorgelagertes Gestein dient als Gegengewicht. Auf dem westlichen Flügel wird das Steinzeichen gebaut – der „Jahrtausendblick“ gerät demnach nicht zur Rutschpartie. Im Gegensatz zur freien Steilwand. Das Gutachten, das die Schaumburger Steinbrüche auf Anordnung von Stadt und Landkreis als Erfolgskontrolle der beiden Sprengungen von 1997 in Auftrag gegeben haben und das am 8. Juli im Kreisumweltausschuß vorgestellt wird, teilt die Wand in vier Zonen ein: in den bereits gesprengten Bereich, einen Bereich „akuter Gefahr“ (rund 250 Meter), eine Zone „latenter Gefahr“ (rund 100 Meter) und einen Bereich, der gefährdet wird, sollte der Abbau wie geplant (und genehmigt) weitergehen. Verfaßt haben das Gutachten das Ingenieur-Büro Dr. Köhler / Dr. Pommerening aus Harsum und Professor Dr. L. Krapp, Geologe der Universität Aachen. Hintergrund ihrer Gefahrenanalyse: Mehr als 15 Spalten zerschneiden den Messingsberg von Nordwest nach Südost im Steinbruchgebiet. Von den Hauptspalten, die die Geologen in regelmäßigen Abständen entdeckt haben, zweigen rechtwinklig Nebenspalten ab – ein Netz aus natürlichen Schluchten, das den Berg zerklüftet. Das Abgleiten der Felsmassen wird durch eindringendes Wasser ausgelöst – ein Risiko, das laut Gutachten nicht nur für den Bereich einer Spalte, sondern für die gesamte Steilwand besteht. An der Sprengstelle selbst scheint die akute Gefahr dagegen gebannt: Laut Gutachten hat die „Entlastungssprengung“ das Abrutschen des Berges gen Norden zwar nicht gestoppt, aber deutlich verlangsamt. Unklar ist noch, ob der Berg insgesamt gemächlich weiterrutscht, oder ob sich nur Teile in der Wand verschieben, bis das gesprengte Material so kompakt ist, daß es die Bewegung vollständig stoppt. Der Messingsberg wird instabil, weil er auf einer abschüssigen Tonschicht fußt und die abgetragene Nordseite als natürliches Widerlager fehlt. Bereits ab 12 Grad Neigung sprechen Experten von Rutschgefahr – die Tonschicht unter dem Messingsberg neigt sich um 16,5 Grad. Die Bewegung des Berges hatte vor der Sprengung ein für Geologen alarmierendes Tempo erreicht: Einige Felsmassen legten 30 Zentimeter im Jahr zurück. Ein Abgleiten der gesamten Steilwand können die Gutachter nicht nachweisen. In der akuten Gefahrenzone – neben der Sprengstelle, abgelöst durch die bekannte Spalte – haben sie allerdings eine Verschiebung von Meßpunkten innerhalb der Wand festgestellt. Zwei Möglichkeiten sieht der Landkreis, um die Wand zu sichern: den Einbau massiger „Fels- anker“ am Fuß oder weitere Sprengungen, die zwar den 50-Meter-Abstand zum Kamm schmälern, die 40 Meter hohe Abbruchkante aber verkürzen und im Geröll sogar Vegetation zulassen. Der Landkreis läßt keinen Zweifel daran, daß „Sprengungen im gesamten offenen Bereich der Steilwand notwendig werden“, wie ein Sprecher gestern gegenüber unserer Zeitung bestätigte. Schaumburger Zeitung, 24.06.1999

 

 

        Schaumburger Zeitung, Schaumburg-Lippische Landeszeitung, SN am 13.01.2005

 

 

    Wischnats Vorschlag zum Bergabbau: Zwischen „Wahnsinn“ und „Skandal“

    Heftiges Köpfeschütteln über Vorstoß des Eilser Samtgemeinde-Bürgermeisters

    Rinteln (wer). Einigermaßen fassungslos reagiert Rintelns Ratspolitik auf den Vorschlag von Eilsens Samtgemeindebürgermeister Heinz Wischnat, die Kuppe des Messingsberges abzutragen. „Mehr als abwegig“, schüttelt die grüne Ratsfrau Ursula Helmhold den Kopf. „Ein Skandal“, meint CDU-Fraktionschef Thorsten Frühmark. Konsens besteht, den Kamm des Berges so weit wie möglich zu erhalten.

    Wischnat dagegen hatte am Montag in interner Runde angeregt, die Kalkstein-Schicht komplett abzutragen – als sicherste aller Anti-Rutsch-Lösungen, aber auch, um Eilsen vom Autobahnlärm zu entlasten (wir berichteten). Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz äußert sich dazu betont diplomatisch: „Ich teile die Auffassung nicht.“ Die Bergkulisse müsse erhalten bleiben.

    Auch CDU-Fraktionschef Thorsten Frühmark und SPD-Fraktionschef Klaus Wißmann wollen den Berg erhalten: „Man kann ihn nicht einfach plattmachen“, sagt Wißmann. Eher müsse man den Betrieb stilllegen und den Berg absperren. „Seltsam“ sei das Argument des Autobahnlärms – „ich habe kein Verständnis dafür“.

    Ebenso geht SPD-Ratsherr und Unterbezirksvorsitzender Heiner Bartling, wenn auch behutsam, auf Distanz zum Genossen aus Eilsen: „Als der in Steinbergen geborene Ortsbürgermeister kann ich den Vorschlag nicht mittragen.“ Bartling nennt ihn eine „Verschlimmbesserung“ der jetzigen Situation.

    Als „außerordentlich stark prodomo“ und „fast jenseits der Kommentierfähigkeit“ bewertet Helmhold das Statement Wischnats. Im Endeffekt würde der Steinbruch-Betreiber noch belohnt, wenn der komplette Berg abgebaut werden dürfe. „Eigentlich müssten schon jetzt nach dem Bergrutsch die Steine liegen bleiben.“

    WGS-Fraktionschef Heinrich Sasse nennt Wischnats Vorschlag schlicht „Wahnsinn“. „Als ich davon gelesen habe, habe ich mich gefragt: Hat er den Verstand verloren?“ Die Kammlinie müsse erhalten bleiben, der Berg notfalls abgesperrt werden.  Schaumburger Zeitung, 13.01.2005

    Die Aktionsgemeinschaft Weserbergland - Schaumburger Freunde: Mitstreiter

 

 

          Schaumburger Zeitung, Schaumburg Lippische Landeszeitung, Dewezet am25.07.2007

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

    Kammabtrag: Entscheidung beim Landkreis

    Steinbergen (wer). Eine zentrale Äußerung hat das Protokoll auf dem hinter verschlossenen Türen abgehaltenen Anhörungstermin zum Messingsberg am Mittwoch notiert: Dr. Hermann Franke, Leiter des Gewerbeaufsichtsamtes Hannover, will die Entscheidung über den Kammabtrag nicht gegen den Landkreis treffen.

    Franke bestätigte auch vor den Vertretern der Norddeutschen Naturstein GmbH ein bereits in unserer Zeitung zitiertes Statement der Sprecherin des Gewerbeaufsichtsamtes, nach der die Genehmigungsbehörde in Hannover eine etwaige Entscheidung des Landkreises gegen eine Teillöschung des Landschaftsschutzgebietes nicht übergehen werde. Im Klartext: Gibt der Kreistag den Kamm nicht frei, ist das Projekt der NNG gescheitert. Den bisherigen Vorfestlegungen zufolge sieht es danach aus. Zuletzt hatte der SPD-Unterbezirksparteitag einstimmig gegen einen Abtrag des Kamms votiert.

    Realistischere Chancen hat die NNG auf die beantragte Erweiterung Richtung Autobahn. Hier prüft die Kreisverwaltung, ob eine Teillöschung notwendig ist.   Schaumburger Zeitung, 25.05.2007

    Aktuell 2009

     

 

         Schaumburger Zeitung am 24.11.2009

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

    Messingsberg: Zum Schutz passiert  - nichts

    Steinbergen (mld). In „zwei bis drei Monaten“, hatte Uwe Werner gesagt, solle das Konzept zur Sicherung der Abbruchkante am Messingsberg stehen. Das hatte der Geschäftsführer der Norddeutschen Naturstein GmbH (NNG), die den Steinbruch betreibt, im Juni dieses Jahres unserer Zeitung versichert. Inzwischen sind über fünf Monate vergangen und passiert ist – nichts.

    „Wir haben hier keinen Antrag von der NNG vorliegen“, bestätigt das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt in Hildesheim, das für Schaumburg zuständig ist. Auch dem Landkreis ist nichts vom NNG-Vorhaben, rutschende Gesteinsbrocken mit einem über 350 Meter langen Schutzdamm und Fangzäunen zu sichern, bekannt: „Es hat sich nichts Neues getan. Die NNG hat ihr Schutzkonzept selbst vorgestellt, also müsste sie sich auch bei uns melden“, erläutert Landkreis-Pressesprecher Klaus Heimann. NNG-Geschäftsführer Uwe Werner allerdings war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

    Ein anderes Projekt dagegen ist unbestritten noch im Gespräch: der Abbau des sogenannten Werkstattfelsens mitten im Steinbruch sowie die Vertiefung des Abbaus auf den östlich angrenzenden Flächen. „Das Genehmigungsverfahren dazu läuft“, bestätigt das Gewerbeaufsichtsamt. Für die NNG ist es unbestritten lukrativer, zuerst die Genehmigung des erweiterten Abbaus zu beantragen als Schutzmaßnahmen gegen einen weiteren Bergrutsch: Durch weiteren Abbau sollen etwa drei Millionen Tonnen Gestein gewonnen werden, die Betriebsdauer des Steinbruchs würde um vier bis fünf Jahre verlängert werden. Schaumburger Zeitung, 24.11.2009

    Zur Erinnerung:

    Die AGW fordert nach dem Bergrutsch ein Umdenken beim Gesteinsabbau!    Mehr!

    Unser Fazit zur Rutschung: Die erteilten Genehmigungen von 1976 und der damit verbundene fortschreitende Abbau haben die Bewegungen des Berges nach Norden hin und die Rutschungen, auch den plötzlichen Kammabbruch erst ermöglicht. Hier sind die abfallenden Schichten und deren Aufbau, sowie die damit verbundenen Kräfte zu keiner Zeit, weder von den jeweiligen Firmen, noch den Experten(Gutachtern), die von den Firmen beauftragt worden sind, berücksichtigt worden. Die Grösse des Steinbruchs, im Laufe der Jahre fortschreitend auf fast die gesamten Nordhälfte des Messingberges ausgedehnt, ist dabei das entscheidende Kriterium. Durch das zerklüftete Gestein und den Aufbau der Schichten, die in einem Gefälle von über 16% nach Norden hin abfallen, mit einer tiefliegenden wasserführenden Schicht (Heersumer Schicht) ist dabei sogar unerheblich, ob man bis 30, 50 oder 100 Meter zum Kamm hin abbaut. Möglicherweise können nur vorgesetzte Bermen, die allerdings vollständig stehen gelassen werden müssen, Abrutsche auf Dauer verhindern. Da die hochwertigen Gesteine für Edelsplitte aber in der Regel hier im Wesergebirge zum Kamm hin und über der Heersumer Schicht liegen, würde man in diesem Fall auf eine zu grosse Menge an geldbringendem Gestein verzichten müssen.           Ein solches, sicheres Vorgehen kam daher offensichtlich für die Betreiber niemals in Betracht. Aktuell ist es ja auch so, dass man nun vollständig den Kamm nutzen möchte.

    Fahrlässig, wenn nicht sogar grob Fahrlässig, hat man sich seitens der Abbaufirmen einzig aus Profitgründen und Größenwahn über all die geologischen Zusammenhänge und Gegebenheiten hinweggesetzt. Um zu wissen, dass der Berg abrutschen würde, dazu braucht es nicht mal Gutachter, sondern nur den gesunden Menschenverstand. Eine Schulbildung in der Volksschule reicht aus, um die Konsequenzen des erfolgten Vorgehens voraussehen zu können. Einfachste Kenntnisse der Mathematik und Physik sind bis heute nicht beachtet, geschweige denn berücksichtigt worden. Diese Vorgehensweise hat letztendlich dazu geführt, einen ganzen Industriezweig und die Geoexperten, einen ganzen Berufszweig der Naturwissenschaft, in Misskredit zu bringen. Wir meinen zu Recht. Unserer Auffassung nach gehört es bestraft.

    2008:    AGW fordert: Endlich  einen Ausgleich für die gesperrten Natur- und Erholungsräume schaffen!  Mehr

    2009:  Das wollen und erwarten wir!

 

 

  Schaumburger Zeitung,Landeszeitung, SN am 12.01.2010 - In der Dewezet am 13.01.2010

 

   Weserbergland-Landkreis Schaumburg-Rinteln-Wesergebirge-Messingsberg-Steinbruch Steinbergen

     

    Aktionsgemeinschaft: Neue Gefahren durch Steinbruch

    Antrag der Naturstein GmbH auf weiteren Abbau nicht mit Kammsicherung verknüpft

    Steinbergen (wm). Die Norddeutsche Naturstein GmbH (NNG) will im Steinbruch Steinbergen weitere Abbaufelder in Richtung Autobahn erschließen, außerdem eine Außenhalde anlegen und hat einen entsprechenden Antrag gestellt – Genehmigungsbehörde ist das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt in Hannover. Am Donnerstag, 4. Februar, 10 Uhr, sollen im Hotel „Zur Grafensteinerhöh“ in Steinbergen die Stellungnahmen der sogenannten Träger öffentlicher Belange erörtert werden.

    Die NNG geht in ihrem Antrag davon aus, dass mit den neuen Abbaufeldern rund drei Millionen Tonnen Gestein gewonnen werden, was die Betriebsdauer des Steinbruchs laut Antrag bis zum Jahr 2029 verlängern würde.

    Der Landkreis hat, wie Ursula Müller-Krahtz als zuständige Dezernentin bestätigte, den Abbauvorhaben grundsätzlich zugestimmt, es gebe aber Einschränkungen. So habe sich die untere Wasserbehörde gegen die von der Naturstein GmbH gewünschte Vertiefung auf neun Meter des bereits ausgebeuteten Abbaublocks entlang der Autobahn ausgesprochen, weil sonst das Grundwasser gefährdet werde. Strittig ist auch die neu geplante, etwa einen Hektar große Außenhalde, die auf einem bisher ungenutzten Waldgelände außerhalb des Betriebsgeländes aufgeschüttet werden soll – eigentlich ein Schutzstreifen zur Autobahn.

    Zu den Abbauplänen hat sich auch die Aktionsgemeinschaft Weserbergland zu Wort gemeldet, die den Abbauantrag rundweg ablehnt und zwar aus mehreren Gründen, wie Sprecherin Elke Reineking erläuterte: Der bewaldete Werkstattfelsen sei für das Landschaftsbild unverzichtbar, durch den Abbau dieses Felsens werde außerdem eine weitere Gewinnungsstelle am Nordhang erschlossen und führe zu einer weiteren Destabilisierung des Kammes. Was die Steinbruchbetreiber übrigens selbst in ihrem eigenem Gutachten zum Bergrutsch 2005 nachlesen könnten, dort heißt es nämlich: „Erst die Vorsprengungen und der Verlust der seitlichen Einfassung haben das Gesamtgefüge des Berges derart destabilisiert, dass es überhaupt zum Bergrutsch kommen konnte.“

    Nicht berücksichtigt sieht die Aktionsgemeinschaft auch die Sicherheit auf der Autobahn. Im Mai 2004 seien, wie bekannt, bei Sprengungen Autos auf der A 2 durch herumfliegende Steine beschädigt worden. Ein erneuter Abbau so nah an der Autobahn sei nicht zu verantworten. Im übrigen widerspräche ein Abbau hier den Plänen des Bundes, die A 2 auf vier Spuren in jeder Richtung zu erweitern.

    Elke Reineking sieht auch grundsätzliche Verfahrensfehler: So sei zwar der Naturschutzbund bei der Umweltverträglichkeitsprüfung angehört worden, nicht aber der Niedersächsische Heimatbund und der Landeswanderverband, beide berechtigt, in diesem Verfahren Stellungnahmen abzugeben.

    Elke Reineking hatte über die Einwände der Aktionsgemeinschaft noch vor Weihnachten Umweltminister Hans-Heinrich Sander informiert. Der zeigte sich in einem Telefongespräch mit der Sprecherin der Aktionsgemeinschaft überrascht: Das Umweltministerium sei über die aktuellen NNG-Planungen nicht informiert worden. Das Ministerium informierte dann am Dienstag voriger Woche Elke Reineking, das es inzwischen das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt Hannover um eine Stellungnahme gebeten habe.

    Die Abbaugegner fragen sich, warum die heimischen Kommunalpolitiker nicht die Chance nutzen und die Frage einer Abbaugenehmigung mit der Forderung verknüpfen, der Steinbruchbetreiber sollte endlich die von ihm selbst angekündigten Maßnahmen zur Standsicherheit des Kamms umsetzen.

    Erklären könnte man diese Untätigkeit aus der Verwirrung über das Verfahren. So sind gestern in Telefongesprächen sowohl der CDU-Kreistagsfraktionsvorsitzende Gunther Feuerbauch wie sein Kollege von der SPD, Eckhard Ilsemann, davon ausgegangen, hier handele es sich nicht um das eigentliche Genehmigungsverfahren, sondern erst um eine vorgezogene Beteiligung der Träger öffentlicher Belange. Und der Ausgang dieses Erörterungstermins müsste abgewartet werden, ehe die Politik etwas unternimmt. Ilsemann warnte sogar davor, durch voreilige politische Stellungnahmen möglicherweise die juristische Position des Landkreises zu schwächen.

    Auch Feuerbach will erst die weitere Entwicklung abwarten, ehe die Politik in der Frage Steinbruchsicherung tätig wird. Heute um 17 Uhr gebe es ein Gespräch mit dem Landrat, da werde man dieses Thema ansprechen.

    Für Ursula Müller-Krahtz ist die Zurückhaltung der Politik durchaus verständlich, die offensichtlich erleichtert sei, das die NNG auf den noch im Mai 2007 angekündigten Abbau des Kamms verzichte, wie im Juni vorigen Jahres klar geworden sei. So habe sie zumindest die Reaktionen der Kommunalpolitiker in der Umweltausschusssitzung verstanden, in der der NNG-Antrag vorgestellt worden sei.

    Elke Reineking wird den Verdacht nicht los, dass die Politik offensichtlich die Brisanz der NNG-Pläne noch nicht erkannt hat, einfach deshalb, weil sich wohl kein Kommunalpolitiker die Mühe gemacht hat, sich durch den fünfteiligen Antrag, ein dickes Paket, hindurchzuarbeiten. Wer das getan habe, dem müsste im Grunde eigentlich klar geworden sein, dass es bei den neuen NNG-Vorhaben nicht um die Vertiefung eines alten Abbaufeldes und die Erschließung eines neuen geht, sondern „dass der gesamte Steinbruch umgestaltet wird, sogar bis in die eigentlich für den Erlebnispark geplante Erweiterungsfläche hinein“. Und das sei aus Sicht der Aktionsgemeinschaft auf keinen Fall hinzunehmen. Sie befürchte, dass der Zug für die Politik längst abgefahren ist. Denn in der Veröffentlichung des Antrags heißt es im Ministerialblatt ausdrücklich: „Mit Ablauf der Einwendungsfrist (und das wäre der 4. Januar gewesen) werden alle Einwendungen ausgeschlossen, die nicht auf besonderen privatrechtlichen Titeln beruhen.“

     

    Zur Erinnerung: AGW zum Bergrutsch hier klicken

    Die Einwendung der AGW zum NNG-Antrag kann hier angefordert werden: Mail an

 

 

 Schaumburger Zeitung, Landeszeitung, Dewezet und Schaumburger Nachrichten am 09.08.2010

 

 

    Der Messingsberg wird weiter ausgebeutet

    Steinbergen (SR). Auch wenn fast sechs Jahre nach dem spektakulären Bergrutsch in Steinbergen noch immer nicht klar ist, wie der Schaden beseitigt und eine Sicherung des Kamms herbeigeführt werden kann: Die Norddeutsche Naturstein GmbH in Flechtingen (Sachsen-Anhalt) als Betreiberin des Steinbruchs darf nach einer in dieser Woche erteilten Genehmigung des staatlichen Gewerbeaufsichtsamtes Hannover weitere 19 Jahre tiefe Wunden in den Messingsberg schlagen.

    Beantragt hatte das Unternehmen die Erweiterung des Abbaubereichs im bislang verschonten östlichen Teil des Messingsberges, einen Abbau des sogenannten Werkstattfelsens, eine Änderung der Abbaufolge und eine Vertiefung der Abbaubereiche in bereits genehmigten Abbauflächen. Dem Antrag wurde unter Auflagen in allen Punkten stattgegeben. Mehr noch: Um das Abbauunternehmen vor finanziellen Einbußen durch mögliche Widersprüche oder Klagen gegen die Genehmigung zu bewahren, hat das Gewerbeaufsichtsamt den sofortigen Vollzug des Bescheides angeordnet. Was nichts anderes heißt als: Während unter Umständen über Jahre vor Verwaltungsgerichten gegen die Genehmigung geklagt wird, darf im Steinbruch munter gesprengt und das wertvolle Gestein verkauft werden.

    Den sofortigen Vollzug der Genehmigung hatte das Abbauunternehmen gerade mit dem Hinweis auf zu erwartende Widersprüche und Klagen beantragt. Zumal solche auch durchaus möglich sein werden, hatte es im Verfahren doch durchaus gravierende Einwände gegen das Projekt gegeben, die allerdings vom Gewerbeaufsichtsamt samt und sonders abgewiesen oder aber in Auflagen für den Betrieb der neuen Steinbruchflächen gegossen wurden.

    Zu den entschiedenen Gegnern der Erweiterung gehörten im Verfahren neben dem Landeswanderverband und der Aktionsgemeinschaft Weserbergland vor allem die Stadt Rinteln. Einstimmig hatte der Rat das Einvernehmen zu der Erweiterung verweigert und vor allem darauf hingewiesen, dass eine solche so lange nicht infrage komme, wie kein verbindlicher Plan zur Rettung des Kammes und der Beseitigung der Schäden durch den Erdrutsch vorgelegt werde. Für die Genehmigungsbehörde waren beide Einwände kein Hinderungsgrund. Das im Rahmen der in Sonntagsreden hochgelobten kommunalen Selbstverwaltung verweigerte Einvernehmen ersetzte das Gewerbeaufsichtsamt kurzerhand nach Paragraph 36 des Baugesetzbuches – was in der real existierenden demokratischen Praxis heißt: Wenn die Gremien der kommunalen Selbstverwaltung tatsächliche oder vermeintliche Interessen des Landes behindern, wird ihr Einverständnis einfach per Federstrich durch die genehmigende Behörde ersetzt.

    Und auch der von anderen Gegnern des Antrages vorgebrachte Hinweis auf noch nicht vorliegende Schadensbeseitigungspläne zum Bergrutsch sah das Gewerbeaufsichtsamt als nicht stichhaltig an: Die Bergrutschflächen seien vom Antrag nicht betroffen, mithin könne dieses Problem im Rahmen des Genehmigungsverfahrens auch nicht betrachtet werden. Allenfalls mögliche neue Rutschgefahren durch die Erweiterung spielten in den Überlegungen der Behörde eine Rolle. Mit Hinweis auf ein neues Standsicherheitsgutachten des Betreibers, wonach solche Auswirkungen nicht zu befürchten seien, wurden die Einwände allerdings verworfen. Dabei hatten frühere Gutachter des Unternehmens noch vor weiteren Rutschungen gewarnt…

    Auf der sicheren Seite wähnt die Genehmigungsbehörde den Betreiber auch in Sachen Gefahren durch Sprengarbeiten. Da sich die neuen Abbaufelder immer näher an die Autobahn heranarbeiten, war im Verfahren vor einer Gefährdung des Verkehrs gewarnt worden, zumal schon einmal bei Sprengungen im Steinbruch Brocken auf die Autobahn geflogen waren. Nach neuestem Stand der Technik und bei ordnungsgemäßem Vorgehen nach den Anordnungen des Gewerbeaufsichtsamtes dürfte es laut Gutachtern keine Probleme geben, argumentiert die Genehmigungsbehörde. Naturschutzüberlegungen (durch Steinbruch und Autobahn sei der Bereich eh vorbelastet), Landschaftsbildbeeinträchtigung (durch Bäume und sichtverschattende Höhenzüge sei nahezu keine Einsehbarkeit des Vorhabens gegeben) und der Verlust von Forstflächen (unter einem Hektar) spielten bei der Genehmigungserteilung eher untergeordnete Rollen.

    Erfreulicherweise, so die Genehmigungsbehörde, werde sich die Erweiterung positiv auf das Uhubrutpaar im Steinbruch auswirken; Fledermäuse und Amphibien würden nicht beeinträchtigt und auch der Mensch in Steinbergen und umzu habe nichts zu befürchten: Sprengungen, Staub- und Verkehrsbelästigungen sei er ja eh schon gewohnt. Jetzt allerdings 19 Jahre länger.

    SZ,SLZ,SN am 07.08.2010, Dewezet am 09.08.2010

    Damit haben wir auf ganzer Linie verloren.

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