Dewezet , Neue Deister Zeitung

 

 

    Landtagskandidaten verdeutlichen in Diskussionsrunde ihre Position

    Bad Münder (gö). Der Termin der Landtagswahl am 2. Februar – jetzt starten die Parteien und Kandidaten zum Endspurt durch. So geschehen gestern Abend auch im Hotel „Deutsches Haus“. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU), Ortsgruppe „Sünteltal“, hatte die Landtagskandidaten des Wahlkreises 25 zu einer Podiumsdiskussion eingeladen.


    Sie stellten ihre Ansichten bei der Podiumsdiskussion des NABU, Ortsgruppe „Sünteltal“, vor: Ulrich Watermann, Helmut Zeddies, Ursula Körtner und Thomas Schröder ( v.li.). Foto: Gömann

    Ziel des Abends war es, den Bürgern der Badestadt Entscheidungshilfen für die Wahl durch die Aussagen der Kandidaten von SPD, CDU, Bündnisgrüne und FDP unter dem Schwerpunkt Umwelt- und Naturschutz zu geben. Moderiert wurde die Diskussion von NABU-Mitglied Dr. Helmut Burdorf. Ein bunter Kreis von Zuhörern konnte erleben, wie sehr gerade Thomas Schröder (Bündnisgrüne) sich gegen das angekündigte Mediationsverfahren in Sachen Gesteinsabbau im Dachtelfeld ausgesprochen hatte. „Ich halte dies für eine überflüssige Verschwendung von Steuergeldern und werde ich im Falle meiner Wahl dafür einsetzen, dass dieses Projekt endgültig aufgegeben wird.“ Für den Landtagsabgeordneten aus Bad Münder heißt es einzig: Verzicht auf zusätzlichen Gesteinsabbau in der heimischen Region. So komme gerade das Dachtelfeld im Süntel aus sehr überzeugenden Gründen nicht als neue Abbaufläche in Betracht. Im übrigen beruhe der von der Steinbruch-Lobby angekündigte Versorgungsnotstand mit mineralischen Baustoffen auf äußerst optimistischen Annahmen. Zu dem von Dr. Helmut Burdorf moderierten Thema des Bahnunglücks von Bad Münder hatten die Landtagsabgeordneten Ulrich Watermann (SPD), Ursula Körtner (CDU) neben Helmut Zeddies (FDP) ihre Ansichten und Einschätzungen zum besten gegeben. Detaillierte Aussagen dazu sind auch im NDZ-Redaktionsgespräch mit Watermann und Körtner auf Seite 23 dieser Ausgabe zu lesen. Für Thomas Schröder steht fest, dass die Bahn AG dazu gebracht werden muss, die Sicherheit von Gefahrguttransporten wieder deutlich zu verbessern und nicht etwa modernere Bremssysteme und zuverlässige Bremskontrollen dem Kostendruck zu opfern. Und: „Feuerwehr, Polizei und die Mitarbeiter von Stadt und Kreis haben bei dem Zugunglück in Bad Münder ihre bestes gegeben, und dafür bin ich dankbar. Aber: Auf einen Chemieunfall mit Gesundheits- und Umweltrisiken in dieser Größenordnung konnten sie nicht vorbereitet sein. Hier ist die Verantwortung des Landes in mehrfacher Hinsicht gefordert.“ Bei dem von der Landesregierung angekündigten Kompetenzzentrum fehlen nach Schröder alle konkreten Festlegungen. Die Bündnisgrünen haben ein präzises Konzept im Innenausschuss des Landtages vorgelegt, „und für eine zügige Umsetzung dieses Vorhabens wollen wir nach dem 2. Februar sorgen.“ Helmut Zeddies (FDP), Bürgermeister von Coppenbrügge und einziger des gestrigen Quartetts, der selbst und dessen Partei noch nicht dem Landtag angehören, will die letzte Woche weiter intensiv nutzen und dafür kämpfen, dass die Liberalen den Einzug in den Landtag schaffen. „Dafür waren die Werte vor einem halben Jahr noch wesentlich günstiger als heute.“ Neue Deister-Zeitung, 25.01.2003

 

Deister- und Weserzeitung  ( Dewezet)

 

 

    Dachtelfeld: „Hängepartie geht weiter“

    Bad Münder (uk). „Als äußert unbefriedigend hat die Rintelner Landtagsabgeordnete Ursula Helmhold (Grüne) die Antwort der Landesregierung auf ihre Anfrage zum Gesteinsabbau im Dachtelfeld bezeichnet.

    „Die Landesregierung hat sich nicht von dem Abbauvorhaben distanziert, die Line der alten SPD-Regierung wird übernommen“, so Helmhold. Die neue Koalition führe die Hängepartie um den Gesteinsabbau im Süntel fort, und lasse die Bevölkerung darüber im Unklaren, ob das Dachtelfeld abgebaut werden solle. So wolle die Landesregierung erst noch prüfen, ob ein Mediationsverfahren durchgeführt werden solle, und könne auch keine Aussagen über den künftigen Bedarf an Hartgestein machen. „Es ist nicht erkennbar, ob die Landesregierung beabsichtigt, das Dachtelfeld doch noch im Landesraumordnungsprogramm als Vorranggebiet für den Gesteinsabbau auszuweisen“, berichtet Helmhold. „Man lässt sich alle Möglichkeiten offen.“ Dewezet, 05.04.2003

 

Schaumburger Zeitung

 

 

    Dachtelfeld liegt jetzt auf dem Ministertisch

    Auetal (maro). Leichte Enttäuschung war beim Besuch von Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen aufgekommen, als er den Zuhörern der CDU-Informationsveranstaltung im „Kühlen Grund“ (wir berichteten) auf Fragen zum Gesteinsabbau im Dachtelfeld nur recht vage antwortete und sich jeder klaren Stellungnahme enthielt.

    Da lag die Vermutung nahe, dass er sich mit seiner Verantwortung für Raumplanung und den ländlichen Raum während seiner kurzen Amtszeit noch nicht ausreichend mit dem Gesteinabbau beschäftigt hat. Weil beim Ehlen-Besuch die Zeit für eine Diskussion über den Gesteinsabbau nicht ausreichte, hat der CDU-Kreistagsabgeordnete und Auetal-Ratsherr Torben Sven Schmidt jetzt in einem ausführlichen Brief die Dachtelfeld-Problematik geschildert. Schmidt erinnerte an die 14 000 Unterschriften gegen den möglichen Gesteinsabbau und verwies darauf, dass der Landkreis Schaumburg als am dichtesten besiedelter Landkreis Niedersachsens mit schon jetzt 15 Rohstoffabbaugebieten seinen Anteil an der Rohstoffversorgung bereits gezahlt hat. Darin seien sich die Kreisverwaltung und alle Parteien des Kreistages einig. In der Hoffnung, dass der neue CDU-Minister die Meinung seiner christdemokratischen Parteifreunde nicht überhört, verwies Schmidt in seinem Brief auch auf den CDU-Bezirksverband Hannover, der mit großer Mehrheit eine Ausweitung des Gesteinsabbaus im Weserbergland abgelehnt hat. Weiter weist Schmidt den Minister auf die jetzt schon großen Löcher in der Landschaft hin, auf die Lärmbelästigungen durch Sprengungen und die Verkehrsbelastung durch den Gesteinsabbau. Außerdem bestehe jetzt schon ein deutliches Überangebot an Gestein auf dem Markt, von einer Rohstoffknappheit könne auch dann nicht die Rede sein, wenn es keinen weiteren Gesteinsabbau im Weserbergland gibt. Und schließlich habe Niedersachsen eine unterdurchschnittliche Recyclingquote. Speziell an die Adresse des Ministers für den ländlichen Raum sind die Schmidt-Hinweise auf die Tourismusförderung gerichtet und die Bedeutung des Dachtelfelds als Erholungsgebiet. Schmidts abschließender Appell: „Statt ein Vorranggebiet für den Gesteinsabbau, muss hier dem Natur- und Landschaftsschutz Vorrang gegeben werden.“ Schaumburger Zeitung, 12.04.2003

 

Schaumburger Zeitung, Schaumburg-Lippische Landeszeitung, Schaumburger Nachrichten

 

 

    CDU klar gegen weiteren Gesteinsabbau

    Kreis-Chef Burkhard Balz will Landesregierung in die Pflicht nehmen / „Restriktiv vorgehen“

    Rinteln/Landkreis. Nach einer Diskussion mit Elke Reineking und Achim Thielemann von der Aktionsgemeinschaft Weserbergland hat sich der CDU-Kreisvorstand deutlich gegen einen weiteren zusätzlichen Gesteinsabbau im heimischen Wesergebirge ausgesprochen.

    Nach Auskunft von Elke Reineking ist das Schaumburger Land besonders vom Gesteinsabbau betroffen. Insgesamt 15 Lagerstätten würden momentan ausgebeutet, darunter die Wülpker Egge, der Papenbrink, die Tonkuhle Todenmann, der Messingsberg und die Westendorfer Egge – und dabei sei Schaumburg der am dichtesten besiedelte Landkreis in Niedersachsen mit schon heute nur noch wenigen Bereiche ungestörter Natur.

    Auf Initiative der CDU Schaumburg hatte sich der CDU-Bezirksverband Hannover im März gegen eine weitere zusätzliche Erschließung des Wesergebirges ausgesprochen. „Wir werden die Landesregierung an dieses Votum des größten CDU-Verbandes in Niedersachsen erinnern“, will CDU-Kreisvorsitzender Burkhard Balz die Wulff-Regierung in die Pflicht nehmen.

    Die Gründe für die Ablehnung weiterer zusätzlicher Abbaugebiete sind nach Auffassung von CDU-Pressesprecher Christoph Vauth vielschichtiger Natur: „Unsere Schaumburger Heimat wird durch den Gesteinsabbau nachhaltig zerstört. Und auch unter dem Gesichtspunkt des nachhaltigen Wirtschaftens ist nicht ersichtlich, warum weitere Abbaugebiete erschlossen werden sollten.“ Insbesondere die Recycling-Quote sei bislang noch bei weitem nicht ausgeschöpft. Außerdem sei nicht nachvollziehbar, warum gerade Schaumburger Gestein in großem Maße nach Holland und Spanien exportiert werden müsse.

    „Wir sind uns mit unseren Landtagsabgeordneten Friedel Pörtner und Dr. Joachim Runkel darin einig, dass wir bei zusätzlichen Abbaugebieten restriktiv vorgehen müssen“, so Burkhard Balz weiter. Eine Möglichkeit, das Dachtelfeld langfristig zu schützen, könnte in der Ausweitung der Naturschutzgebiete liegen, meinte Elke Reineking. Die Diskussion um die Umsetzung der Flora-Fauna-Habitat (FFH) Richtlinie biete die Gelegenheit, den Süntel unter dauerhaften Schutz zu stellen. Schaumburger Zeitung, 02.10.2003

     

 

Schaumburger Zeitung, Schaumburg Lippische Landeszeitung

 

     

    WGS-Kritik: "Wie ein in Kochkäse gemaltes Bild"

    Kreisverwaltung beantwortet Fragen zur Kiesabbau-Genehmigung / Laufzeit "länger als angenommen"

    Rinteln (crs). Für "unzureichend" hält die WGS Rinteln die Antwort der Kreisverwaltung auf ihre Anfrage zum Bodenabbau in den Möllenbecker Kameshügeln. Mit einem Katalog von zwölf Fragen hatten sich Kreistagsmitglied Heinrich Sasse und Stadtratsmitglied Gert Armin Neuhäuser an den Landkreis gewendet, um aus ihrer Sicht bestehende Ungereimtheiten bei der im September erteilten Bodenabbaugenehmigung für die Firma Reese aufzuklären (wir berichteten).

    In ihrer Anfrage hatten die WGS-Vertreter insbesondere kritisiert, die Kreistagsmitglieder seien im Vorfeld der Genehmigung durch ein "konstruiertes Szenario" zur Notwendigkeit einer Erweiterung der Abbaufläche getäuscht worden: Aus Sicht der WGS nämlich bestehen durch die Genehmigung aus dem Jahr 1986 noch Abbaureserven für weitere 21 Jahre.

    In ihrer Antwort bestätigt die Kreisverwaltung diese Zahlen nicht. Die Firma Reese habe bei der Antragstellung im Jahr 2004 die Restlaufzeit der 1986 genehmigten Flächen mit sechs bis acht Jahren beziffert. Zwar sei die Restlaufzeit aus aktueller Perspektive "länger als zunächst angenommen", räumt die Kreisverwaltung ein, dies sei aber mit dem sinkenden Absatz von Sand und Kies zu begründen, der zum Zeitpunkt des Planungsbeginns auf einem "erheblich höheren Niveau" lag als heute. Im Übrigen sei die Frage des Bedarfs nicht Gegenstand des Antragsverfahrens. Der Firma Reese bleibe es unbenommen, "aus Vorsorgeerwägungen heraus frühzeitig einen Erweiterungsantrag zu stellen".

    Als "höchst oberflächlich" kommentiert WGS-Ratsfraktionschef Gert Armin Neuhäuser diese Antwort. So werde nicht darauf eingegangen, wie lange bei der derzeitigen Abbaugeschwindigkeit die Altabbaufläche noch reiche. "Der Landkreis wird wissen, warum er hier schweigt", weist Neuhäuser darauf hin, dassdie Legitimation für die Löschung des Landschaftsschutzes die Sicherung von Arbeitsplätzen auch bei der mittlerweile in Rinteln nicht mehr existierenden Firma Braas und damit der Erhalt des Wirtschaftsstandortes war. Für Neuhäuser ist dieses Argument "nur ein vorgeschobenes Feigenblatt, um den Bodenraubbau zu ermöglichen".

    Interessant hingegen findet Neuhäuser die Antwort auf die WGS-Frage nach den Jagdpachtverhältnissen auf den neu genehmigten Abbauflächen. Diese sind laut Landkreis an den Bodenabbauunternehmer verpachtet. Für "offensichtlich" hält Neuhäuser in diesem Zusammenhang, dass die "unsinnige" Einziehung der K 80 die Durchführung von Jagdgesellschaften erleichtere. Insgesamt stelle sich die Beantwortung der Fragen für ihn "wie ein in Kochkäse gemaltes Bild" dar Schaumburger Zeitung, 13.01.2009

     

 

Schaumburger Zeitung, Schaumburg Lippische Landeszeitung, Schaumburger Nachrichten

 

 

    "Die Natur darf sich den Steinbruch zurückerobern"

    Messingsberg: Weserberg-Freunde gegen Kammabtrag / Initiative appelliert an Landkreis, Politik und Industrie

    Rinteln/Landkreis (ur). In Sorge um die Zukunft des Wesergebirges und der touristischen Entwicklung speziell im Bereich des Messingsbergs wendet sich die Aktionsgemeinschaft Weserbergland an Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier und Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe als Grundeigentümer, aber auch an die Geschäftsleitungen der am Gesteinsabbau beteiligten Firmen mit der Forderung, einen Kammabtrag im Steinbruch Steinbergen abzulehnen.

    Als Alternative dazu schlägt federführend Elke Reineking von der Initiative vor: "Der nicht mehr sichere Bereich des Messingsbergs soll abgesperrt bleiben, bis der Berg sich von selbst beruhigt hat und wieder als sicher gelten kann." Auch wenn dies ohne Eingriffe Jahrzehnte dauern könne, wäre dieser Zeitraum auch nichtgrößer als der, den eine Sanierung durch Kammabtrag erfordern würde.

    Als eine Ausgleichsmaßnahme für die dann nicht mögliche Nutzung des Areals für Zwecke des Tourismus und der Naherholung müsse der Steinbruch in der Westendorfer Egge zugänglich gemacht werden - wobei der Norddeutschen Naturstein GmbH (NNG) zur Auflage gemacht werden müsse, die dort noch vorhandenen Gebäude und Zäune zu entfernen: "Ansonsten halten wir es nicht für nötig, dort Anpflanzungen vorzunehmen: Die Natur darf sich den Seinbruch zurückerobern!"

    Wünschenswert sei aber eine Zuwegung durch ein System von Wanderpfaden ab Bernser Landwehr, Bernsen, Steinbergen, Buchholz und damit auch Bad Eilsen und durch Wanderwege auf der Südseite des Wesergebirges.

    Dazu gehörten dann auch Hinweisschilder auf Besonderheiten von Flora und Fauna, Sitzbänke und eine möglichst natürliche Streckenführung ohne Schotterauftrag. Auch der ehemalige Steinbruch Rohden solle in dieser Weise nutzbar gemacht werden.

    Von der NNG sei zu erwarten, dass sie auf die bereits erteilte Abbau-Genehmigung für den westlichen Teil des Messingsbergs verzichte: "Hier kann nicht weiter ausgebeutet werden, da der Kamm sonst weiter abrutschen wird und damit kein Widerlager mehr vorhanden ist." Und die Deutag solle ihr Mischwerk in Rohden schließen: "Aus Verantwortung gegenüber einer Region, die durch denGesteinsabbau ohnehin mit Landschaftsverlust in ihrer touristischen Entwicklung geschädigt ist." Dieser Verantwortung müsse sich auch Alexander zu Schaumburg-Lippe als Grundeigentümer stellen. Auch die Akzeptanz des Erlebnisparks Steinzeichen in der Bevölkerung könne nur gewinnen, wenn sich dessen Geschäftsleitung diesen Forderungen anschließe. Schaumburger Zeitung, 30.10.2008

    Das Schreiben der AGW  hier (pdf-Datei 808 Kb)

     

 

dpa Hier aus der Dewezet vom 30.Okt. 2008

 

 

    Raubbau bedroht die Erde

    Ökologischer Zustand hat sich dramatisch verschlechtert / Ressourcen bis 2035

    Berlin. Der Raubbau an  der Erde beschleunigt sich. Der ökologische Zustand hat sich weltweit in den vergangenen zwei Jahren noch einmal dramatisch verschlechtert, wie der neue “Living Planet Report 2008” der Naturschutzorganisation WWF belegt. Entwaldung, Klimawandel sowie Umweltverschmutzung und Überfischung bedrohen immer mehr Arten und verknappen die Wasserreserven. Zudem drohen der Studie zufolge verheerende ökonomische Konsequenzen, weil Naturkatastrophen zunehmen und die Preise für Nahrungsmittel und Rohstoffe zu explodieren drohen.

    WWF-Naturschutzdirektor Christoph Heinrich zeichnete gestern ein düsteres Bild der Zukunft: “Die ökologische Krise wird uns um ein Vielfaches härter treffen als die aktuelle Finanzkrise - und früher oder später das Wohlergehen und die Entwicklung aller Nationen gefährden.” Wenn der Verbauch an natürlichen Ressourcen weitergeht wie bisher, werden nach WWF-Berechnungen bis 2035 zwei Planeten benötigt, um den Bedarf an Nahrung, Energie und Fläche zu decken. Dies ist im Vergleich zum letzten Report aus dem Jahr 2006 eine Beschleunigung um 15 Jahre.

    Der WWF-Report gilt als eine der bedeutensten Studien über den allgemeinen Zustand der Erde. Ihm liegen zwei Parameter zugrunde, die den weltweiten Artenreichtumg und den menschlichen Konsum widerspiegeln. Zu letzterem, also dem “Fußabdruck” des Menschen in der Natur, stellt der Report fest, dass die Menschheit die weltweiten Ressourcen immer schneller aufbraucht, als sie erneuert werden können.

    Deutschland über globalem Mittelwert

    Deutschland hat im internationalen Vergleich seines “Fußabdrucks” den Rang 30. Damit liegt es hinter Großbrittannien, Frankreich und Österreich, aber deutlich über dem globalen Mittelwert. Den größten “Fußabdruck” haben die USA und China.

    Der “Living Planet Index” wird an den Beständen von 1686 Wirbeltierarten gemessen. Er hat sich in den letzten 35 Jahren um fast ein Drittel verschlechtert. Während die Abnahme in manchen Zonen ein Ende gefunden hat, zeigt der gesamte Index weiterhin einen rasanten Absturz.

    Nach den dramatischen Ergebnissen des WWF-Weltzusstandsberichts hat die Umweltstiftung Politik und Bevölkerung gleichermaßen zu mehr Umweltschutz aufgerufen. “Wir brauchen ein drastisches Umdenken an der Umweltpolitik, aber auch im alltäglichen Handeln jedes Einzelnen”, sagte Heinrich. “Jeder kann etwas für den Naturschutz tun, ohne an Lebensfreude einzubüßen.” Es sei wichtig, dass Industrie, Gebäude und Fahrzeuge energieeffizienter gestaltet würden.

     

 

Schaumburger Zeitung, Landeszeitung, Schaumburger Nachrichten

 

 

    K 80: “Wo ein Wille ist, muss auch eine Straße sein”

    Edathy: Straße bis Abbau offen halten

    Krankenhagen (crs). In ihrem Kampf gegen die vorzeitige Schließung der Kreisstraße 80 haben sich die Krankenhäger jetzt prominente Unterstützung ins Boot geholt. Auf Einladung von Ortsbürgermeister Gerhard Werner (SPD) machten sich Bundestagsabgeordneter Sebastian Edathy und Eckhard Ilsemann als Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion am Sonnabend ein Bild von der Situation. Und sagten ihre Unterstützung zu: Gemeinsam wollen Edathy und Ilsemann den Landkreis dazu bewegen, die derzeit für Ende 2011 geplante Schließung zu verschieben, bis der Kiesabbau die Straße erreicht und deren Benutzung tatsächlich unmöglich macht. Hierzu soll auch das Gespräch mit Abbauunternehmer Reese gesucht werden.

    Gerhard Werner hatte zuvor deutlich gemacht, den Kampf gegen die Einziehung der Straße klar vom Widerstand gegen den mittlerweile genehmigten Kiesabbau abgrenzen zu wollen:”Wir wollen nicht gegen den Abbau polemisieren, diesen Kampf haben wir verloren  ( * dazu Anm. AGW).” Jetzt gehe es allein darum, die Straße im Interesse etlicher Bürger, nicht nur aus Krankenhagen und dem Extertal, so lange wie möglich offen zu halten. Und zwar nicht allein um weitere drei Jahre, sondern bis zum konkreten Abbau: “ Das würde sehr viel Schärfe aus der Diskussion nehmen.”

    Als “legitimes Anliegen” und “absolut nachvollziehbar” bewertete Edathy diesen Wunsch: “Die Straße ist in einem guten Zustand und nennenswert frequentiert.” Edathy sagte den Krankenhägern zu, mit Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier und der zuständigen Kreisdezernentin Ursula Müller-Krathz zu sprechen und das Anliegen politisch zu unterstützen. Als “durchaus aussichtsreich” bewertete er selber dieses Vorhaben: Es würde mich sehr wundern, wenn wir nicht eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung hinbekämen.” Dabei sa Edathy zwei Möglichkeiten: die Kreisstraße in Trägerschaft des Landkreises weiter offenzuhalten oder sie in die Zuständigkeit der Stadt Rinteln abzugeben.

    “Wenn alle Probleme so überschaubar  wären wie dieses, wäre ich sehr dankbar”, bilanzierte Edathy abschließend. Und:”Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg -  und da muss auch eine Straße sein.” Schaumburger Zeitung,22.12.2008

     

     

 

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    K 80-Sperrung: "Wir haben genug Geld, um zu klagen"

    Extertal legt Widerspruch gegen Reese-Genehmigung ein / Interessengemeinschaft erwägt Klage gegen Einziehung

    Krankenhagen (mld). Der Streit um die Kreisstraße 80 wird vermutlich vor Gericht ausgetragen: Ein Mitglied der Interessengemeinschaft gegen eine Einziehung der K 80 sowie die Gemeinde Extertal prüfen momentan "rechtliche Schritte" gegen die Pläne des Landkreises Schaumburg, die Straße Ende 2011 zu schließen. Das hat Manfred Stoller, Sprecher der Interessengemeinschaft, noch vor Jahresschluss bei einem Pressegespräch bekannt gegeben.

    Zunächst haben die Mitglieder der Gemeinde Extertal Widerspruch gegen die Genehmigung neuer Abbauflächen im Möllenbecker Wald für das Kieswerk Reese eingelegt. "Ein Rechtsanwalt prüft momentan, ob eine Klage Sinn macht", erklärte dazu Gemeindekämmerer Horst Kortemeier auf Nachfrage unserer Zeitung. Es sei einfach zunächst darum gegangen, die Frist zu wahren, in der gegen die veröffentlichten Pläne geklagt werden könne.

    In einer Sitzung am 21. Januar wollen die Extertaler dann entscheiden, ob sie die Genehmigung anfechten oder nicht. "Wenn wir für das Vorhaben keine Chance sehen, ziehen wir den Widerspruch zurück", betonte Kortemeier in einem Pressegespräch.

    Die Gemeinde fühle sich übergangen - denn sollte die K 80 gesperrt werden, sieht ein Ausweichplan des Landkreises vor, eine bisher einspurige Straße auf Extertaler Gebiet auszubauen. "Wir wollen als Gemeinde nicht in eine Sache hineingezogen werden, an der wir noch lange zu knapsen haben", so Ralf Wilde, SPD-Fraktionssprecher im Extertaler Gemeinderat.

    Für den Ausbau der Straße könne die Gemeinde nicht zur Verantwortung gezogen werden.

    Die Interessengemeinschaftübt sich noch in Vorsicht: "Erst einmal prüfen wir die rechtlichen Schritte. Weiteres können wir noch nicht sagen", so Stoller. Da die Interessengemeinschaft nicht berechtigt ist, Klage einzureichen, würde diesen Part wohl ein Mitglied der IG übernehmen, der gleichzeitig Anlieger der Straße ist - direkt betroffene Anlieger können nämlich klagen.

    Stoller gibt sich, stellvertretend für die Gemeinschaft, selbstbewusst: "Im August dieses Jahres haben wir einen Klagefonds eingerichtet. Wir haben inzwischen genug Geld, um durch zwei gerichtliche Instanzen zu gehen."

    Auf die Langwierigkeit eines solchen Prozesses hat sich die Gemeinschaft schon eingestellt: "Durch zwei Instanzen würde die Klage bestimmt laufen. Das würde mindestens vier Jahre dauern", ist sich Martin Kampmeier aus Krankenhagen sicher. Kontakt zu einem Rechtsanwalt habe man aber schon hergestellt.  Schaumburger Zeitung, 30.12.2008

     

 

Schaumburger Zeitung

 

 

    Die letzten 500 Meter sind fertig: Jetzt geht's rund um Möllenbeck

    Firma Reese schließt Lücke im Rundwanderweg / Bau einer Schutzhütte geplant

    Möllenbeck (who). Mit einem 500 Meter langen Wegeteilstück hat das Kieswerk Reese jetzt die letzte Lücke in dem künftigen Möllenbecker Rundwanderweg geschlossen, der vom alten Friedhof direkt durch das renaturierte erste Auskiesungsgebiet (Anm.:direkt am Ort- Karte hier)vorbei an der früheren Badeanstalt zur Hildburgstraße in Höhe des ehemaligen Forsthauses führt.

    "Wir freuen uns, dass wir durch die Initiative der Firma Reese jetzt einen attraktiven Rundwanderweg bekommen haben, der an den alten Status unseres Dorfes als Erholungsort anknüpft", erklärt Ortsbürgermeister Reinhold Kölling beim ersten inoffiziellen Probewandern.

    Lage und Gestaltung des neuen Wegeteilstücks waren abgesprochen worden von der Forstverwaltung und der Firma Reese, die die Ausführung übernommen hatte. Dabei ist der schmale Pfad über den Damm beim Spülteich oberhalb des ersten Auskiesungsgebiets zu einem bequemen Wanderweg verbreitert worden.

    Die Baumschule Wattenberg aus Exten hat darüber hinaus die Wegränder mit jungen Apfelbäumchen zur Obstbaumallee gestaltet. Mehrere Ruhebänke, gesetzt von der Firma Reese, laden ein zum Rasten im neuen Naherholungsgebiet.

    "Mit dieser letzten Maßnahme ist das erstmalige Abbaugebiet jetzt komplett renaturiert worden und soll dem Land Niedersachsen und den Möllenbeckern demnächst offiziell zurückgegeben werden", kündigt Philipp Reese an, der seit Februar 2008 in die Geschäftsführung des Familienunternehmens eingerückt ist. "Da, wo einst Kiesabbau stattgefunden hat", so Reese, "geht ein Gebiet mit Erholungswert an die Öffentlichkeit zurück." Dieser Wanderweg "für eine mittelgroße Runde" sei auch für ältere Leute gut zu begehen und solle bewusst an andere Wanderwege des Ortes anschließen.

    "Darüber hinaus hat das Unternehmen sogar noch zugesagt, eine Schutzhütte am Findlingsgarten zu errichten", freut sich Ortsbürgermeister Kölling. Schaumburger Zeitung, 06.01.2009

     

 

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