Deister- und Weserzeitung        Hameln

 

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    Zwischenbilanz der Abbaugegner auf der Burg Schaumburg

    Über 13 000 Unterschriften wurden bereits gesammelt

    Weserbergland (ri/wm). „Wir in Bad Münder haben bereits über 300 weitere Unterschriften gegen den Gesteinsabbau im Dachtelfeld sammeln können“, berichtete Andreas Mundt, Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Bad Münder. Das war am 1. Mai. Drei Tage später wurde auf der Burg Schaumburg gezählt. Im Schloss kamen die Gegner des weiteren Gesteinsabbaus im Weserbergland zusammen und zogen eine erste Zwuischenbilanz der Aktion.

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    Jede Unterschrift zählt: Über 13 000 ergab eine Zwischenbilanz auf der Schaumburg. Foto: wm

    Ortsbürgermeister Helmut Fasse führte aus, dass der Gesteinsabbau auf dem Dachtelfeld etwa zwölf bis 20 Arbeitsplätze bringen würde, aber mehrere hundert Arbeitsplätze allein in Bad Münder verloren gingen. „Wir leben vom Tourismus, und wenn die Gäste auf Grund dieses Steinbruches weg bleiben, dann schließen auch zwangsläufig unsere Kliniken und Kureinrichtungen“, erklärt Fasse. Innenminister Heiner Bartling, die Landtagsabgeordneten Alfred Reckmann, Ursula Körtner und Thomas Schröder, Schaumburgs Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier und die Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz (Rinteln), Ursula Sapia (Auetal), Heinz Beißner (Hessisch Oldendorf) und Helmut Fasse (Bad Münder), führen die Top-Ten der Unterschriftenlisten gegen einen weiteren Gesteinsabbau im Weserbergland an. Die Liste wurde jetzt auf der Schaumburg gezählt. Wie Elke Reineking, Koordinatorin der Aktionsgemeinschaft, erläuterte, sei die Auszählung als „Zwischenbilanz“ zu verstehen, da noch Listen im Umlauf seien. Man habe diesen Stichtag für eine vorläufige Bilanz gewählt, um Ministerpräsident Sigmar Gabriel am 15. Mai in Hannover eine Zahl nennen und Listen überreichen zu können. Die Unterschriftenaktion werde unabhängig davon fortgesetzt. Über 13 000 Bürger haben bisher unterschrieben – ein Protest, der sich weit über Kreis- wie Landesgrenzen artikuliert. Dass der Widerstand gegen die Pläne einiger weniger Abbaufirmen bundesweit Widerhall findet, zeigt auch der Beitrag des Magazins „Natur und Kosmos“, das in seiner April-Ausgabe über den „Frevel hinter idyllischer Kulisse“ berichtet. Dass der Widerstand gegen weiteren Gesteinsabbau nicht an der Landesgrenze endet, zeigt auch der Beitritt der Aktionsgruppen Porta-Westfalica und des Bezirksausschusses Wülpke/Kleinenbremen zur Aktionsgemeinschaft Weserbergland. Die Eingabe der Aktionsgemeinschaft an Landtagspräsident Prof. Rolf Wernstedt, zu der Elke Reineking eine 65-Seiten-Dokumentation erstellt hat, ist inzwischen bestätigt worden. Die Eingabe wird zunächst dem Ausschuss für innere Verwaltung vorgelegt. Elke Reineking erinnerte im Schreiben auch an die schlechten Erfahrungen mit Bodenabbauleitplänen: Der Abbauplan Weser sei kaum in Kraft gewesen, schon hätten Unternehmen für sämtliche ausgewiesenen Flächen Abbauanträge gestellt. Konsequenz heute: „Das Wesertal verkommt mehr und mehr zur Seenplatte.“ Die Dokumentation zeigt auch neue Ansätze und Lösungsvorschläge und verweist darauf, dass sich aus dem Landesraumordnungsprogramm nicht automatisch ein Anspruch auf die Ausbeutung von Rohstofflagern ergeben dürfe, „nur weil sie da sind“. 4 Kontakt: Weitere Details und Hintergründe findet man im Internet unter „www.Weserberge.de“.Dewezet, 07.05.2002

    Alle Steinbrüche im Wesergebirge

 

    Zwischenbilanz der Abbaugegner: Über 13 000 Unterschriften

    Schaumburg (wm). Innenminister Heiner Bartling, die Landtagsabgeordneten Alfred Reckmann, Ursula Körtner, und Thomas Schröder, Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier und die Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz (Rinteln), Ursula Sapia (Auetal), Heinz Beißner (Hess. Oldendorf) und Horst Fasse (Bad Münder), führen die Top-Ten der Unterschriftenlisten gegen einen weiteren Gesteinsabbau im Weserbergland an, die am Sonnabendmorgen auf der Schaumburg gezählt wurden.


    Jede Unterschrift zählt: Über 13 000 ergab eine Zwischenbilanz auf der Schaumburg. Foto: wm

    Unterschrieben haben außerdem viele weitere Prominente von heimischen Verbänden und Organisationen, denen der Erhalt unserer Landschaft am Herzen liegt, darunter auch die Vorsitzenden beider Heimatverbände, Dr. Roswitha Sommer (Schaumburg-Lippe) und Günther Klußmeyer (Heimatbund der Grafschaft Schaumburg). Wie Elke Reineking, Koordinatorin der Aktionsgemeinschaft erläuterte, sei die Auszählung als „Zwischenbilanz“ zu verstehen, da noch Listen im Umlauf seien. Man habe diesen Stichtag für eine vorläufige Bilanz gewählt, um Ministerpräsident Sigmar Gabriel am 15. Mai in Hannover eine Zahl nennen und Listen überreichen zu können. Die Unterschriftenaktion werde unabhängig davon fortgesetzt. Nach einer Stunde hatten die Helfer die vorliegenden Listen gesichtet: über 13 000 Bürger haben bisher unterschrieben. Ein Protest, der sich weit über die Kreis- wie Landesgrenzen artikuliert. So kamen Zuschriften aus München, Nürnberg und anderen Städten. Neben einer Reihe von weiteren Insulanern unterschrieb auch Norderneys Stadtdirektor Ludwig Salverius, der das Engagement der Weserbergländer aus eigener Erfahrung nachvollziehen kann. Auch die ostfriesischen Inseln mussten ihren Nationalpark Wattenmeer gegen eine Industrielobby durchsetzen. Dass der Widerstand gegen die Pläne einiger weniger Abbaufirmen bundesweit Widerhall findet, zeigt auch der Beitrag des Magazins „Natur und Kosmos“, das in seiner April-Ausgabe über den „Frevel hinter idyllischer Kulisse“ berichtet. Dass der Widerstand gegen weiteren Gesteinsabbau nicht an der Landesgrenze endet, demonstrierte auch der Beitritt der Aktionsgruppen Porta-Westfalica und des Bezirksausschusses Wülpke/Kleinenbremen zur Aktionsgemeinschaft Weserbergland. Die Eingabe der Aktionsgemeinschaft an Landtagspräsident Prof. Rolf Wernstedt, zu der Elke Reineking eine 65-Seiten -Dokumentation erstellt hat, ist inzwischen bestätigt worden. Die Eingabe, schrieb das Büro des Landtagspräsidenten, werde zunächst dem Ausschuss für innere Verwaltung vorgelegt. Elke Reineking erinnerte in ihrem Schreiben auch an die bisherigen schlechten Erfahrungen der Schaumburger mit Bodenabbauleitplänen: Der Abbauplan Weser sei kaum in Kraft gewesen, schon hätten Unternehmen für sämtliche ausgewiesenen Flächen Abbauanträge gestellt. Konsequenz heute: „Das Wesertal verkommt mehr und mehr zur Seenplatte.“ Die Dokumentation zeigt auch neue Ansätze und Lösungsvorschläge und verweist darauf, dass sich aus dem Landesraumordnungsprogramm nicht automatisch ein Anspruch auf die Ausbeutung von Rohstofflagern ergeben dürfe, „nur weil sie da sind“.

    Kontakt: Wer sich über weitere Details und Hintergründe informieren will, findet im Internet Presseberichte wie Kontakte unter „www.Weserberge.de“. Schaumburger Zeitung, 06.05.2002

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