Deister- und Weserzeitung, Neue Deister Zeitung    am 30. März 2003

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  • Mehr zum Beschluss des größten Landesverbandes der CDU:
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    CDU: Eine weitere Zerstörung des Wesergebirges verhindern

    Weserbergland (pj/gö). „Die weitere Zerstörung des Wesergebirges muss verhindert werden“, darüber war sich die große Mehrheit der 160 Delegierten des Bezirksparteitages der CDU Hannover einig. „Der größte Bezirksverband der CDU in Niedersachsen hat ein Zeichen gesetzt“, betont die Landtagsabgeordnete Ursula Körtner.

    „Der Schutz natürlicher Lebensgrundlagen in Verantwortung für zukünftige Generationen hat Bestand. Die weitere Zerstörung des Wesergebirges muss verhindert werden“, fügt die CDU-Politikerin, Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Bad Münder/Bad Pyrmont, aus Bad Pyrmont an. Sie war auch vom CDU-Stadtverband Bad Münder gebeten worden, den Antrag, den die Junge Union an den Bezirksparteitag stellte, zu unterstützen. Angesichts globaler Märkte und umweltfreundlichem Abbau in skandinavischen Ländern bestehe kein zusätzlicher Bedarf an Kalksandstein, betonen die Gegner des Gesteinsabbaus im Wesergebirge. Es könne nicht im regionalen Interesse liegen, dass sensible Bereiche des Weserberglandes zu Gunsten des Gesteinsabbaus zerstört werden, begründet die Junge Union ihren Antrag. Durch den Gesteinsabbau werde das gesamte Weserbergland nachhaltig geschädigt. Es sei überaus wünschenswert, wenn statt weiterer Abbaumaßnahmen das Baustoffrecycling gefördert würde, was zur Zeit nicht der Fall sei. Ein erheblicher Teil des abgebauten Rohstoffes wird nicht von der heimischen Bauindustrie benötigt, sondern nach Holland und Spanien exportiert. Die Nachwuchsorganisation der CDU verweist darauf, dass das Wiehengebirge in Nordrhein Westfalen nicht mehr angetastet wird. Stattdessen werde der Hinweis gegeben, das benötigte Gestein aus Steinbrüchen in Niedersachsen zu holen. 15 Abbaugebiete gibt es derzeit im Weserbergland. Mit dem Dachtelfeld am Grenzbereich zwischen den Städten Hessisch Oldendorf und Bad Münder und dem Landkreis Schaumburg soll ein weiterer Steinbruch von 120 Hektar Größe dazu kommen. „Es ist nicht zu verstehen, warum seit Jahren einerseits Millionen in die Förderung des Tourismus im Weserbergland geflossen sind, andererseits aber genau diese Region zum Steinbruch Niedersachsens gemacht wird“, so die Begründung. Das Problem dürfe nicht in andere Regionen verlagert werden, vielmehr müssten Lösungen herbeigeführt werden. Die jungen Christdemokraten erinnern daran, dass Bergzüge nicht wieder hergestellt werden können und daran, dass die Rohstoffindustrie „jüngst die Misswirtschaft zugeben und mit der Wülpker Egge ein abrutschbedrohtes Gebirge binnen kurzer Zeit vollständig abtragen musste“. Anstatt weitere Abbaugebiete auszuweisen, sollte das Rohstoffrecycling gefördert werden, fordert der Bezirksverband der Jungen Union. Während das Recycling von Baumaterial für den Straßenbau in anderen Bundesländern bei rund 80 Prozent liege, mache es in Niedersachsen lediglich 17 Prozent aus, kritisieren die Christdemokraten. Für sie gibt es noch ein weiteres Argument, um auf die Wiederaufbereitung von Gesteinsmaterial zu setzen: Der Gesteinsabbau schafft kaum Arbeitsplätze, ebenso viele ließen sich beim Recycling einrichten. Dewezet  28.03.2003

    zur Pressemitteilung der CDU zu diesem Beschluss

Alle Steinbrüche im Wesergebirge