Deister- und Weserzeitung, Dewezet

    Minister hält Wort: Mitsprache im Rohstoff-Forum

    Umweltminister Hans-Heinrich Sander beteiligt Aktionsgemeinschaft Weserbergland / Keinen Berg mehr opfern

    Weserbergland (cf). Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander hält Wort: Wie am Rande des Weserbergfestes der Aktionsgemeinschaft Weserbergland angekündigt, wird die unabhängige und parteiübergreifende Initiative zum Erhalt der letzten noch intakten Berge in Süntel und Wesergebirge am Rohstoff-Forum Niedersachsen beteiligt.

    Wenn es um die zukünftige Versorgung Niedersachsens mit heimischen Rohstoffen geht, ist das Weserbergland erste Wahl. Eine Veröffentlichung des Landes Niedersachsen (noch unter der Vorgängerregierung) brachte es an den Tag: Sieben der zehn vom Landesamt für Bodenforschung genannten zukünftigen Standorte liegen in den Landkreisen Hameln-Pyrmont und Schaumburg - im Wesergebirge und im Süntel.

    ,,Eine weitere Zerstörung unserer Landschaft durch Gesteinsabbau werden wir nicht hinnehmen, von uns gibt es keinen einzigen Berg mehr,“ wandte sich die Aktionsgemeinschaft Weserbergland gegen diese Pläne und forderte, bei Entscheidungen mit solch weitreichenden Auswirkungen für die Bevölkerung eine direkte Beteiligung an einem solchen Entscheidungsprozeß ein – mit Erfolg, wie die Einladung des Landes zum Rohstoff-Forum zeigt.

    Neben Wirtschafts-, Umwelt- und Kommunalverbänden hat die Aktionsgemeinschaft damit die Chance, in den Gesprächen mit dem Land ihre von vielen Tausend Weserbergländern getragene Forderung ,,von uns gibt es keinen einzigen Berg mehr“ einzubringen.

    Bei dem unter Federführung des Landwirtschaftsministeriums durchgeführten Rohstoff-Forum Niedersachsen sollen tragfähige Wege und Perspektiven zur nachhaltigen zukünftigen Versorgung Niedersachsens mit Hartgestein erörtert werden.

    „Die Beteiligung der Aktionsgemeinschaft ist ein erster Erfolg unserer Bemühungen um den Erhalt unserer Landschaft. Wir wollen deutlich machen, dass ökologische wie ökonomische Gründe dafür sprechen, unsere letzten Berge vor der Zerstörung zu bewahren“, so erklärt Elke Reineking, die Sprecherin der Initiative.

    Eines steht für die engagierte Landschaftsschützerin fest: „Am Ende des Rohstoff-Forums darf kein fauler Kompromiss a la Bodenabbauleitplan Weser stehen. Dieser hat dazu geführt, dass auf Sicht nahezu jeder Weserbogen zwischen Holzminden und Nienburg zum Kiesabbau frei gegeben wird.“  Dewezet, 27.07.2004

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