Schaumburger Zeitung am 02.04..03

    CDU- Bezirksparteitag gegen weiteren Gesteinsabbau         am 22. März in Nienburg

     

    Erfolgreicher Vorstoß zum Erhalt des ganzen Weserberglands!

    Bündnis immer breiter / Deutliche CDU-Mehrheit gegen weiteren Gesteinsabbau

    Rinteln/Landkreis (ur) Es war der Rintelner CDU-Politiker Martin Zerth, der auf dem Unions-Parteitag den Antrag einbrachte, den Gesteinsabbau im Weserbergland nicht auszuweiten und projektierte Abbaugebiete zu reduzieren. Und was viele Skeptiker aus dem Spektrum der Bürgerinitiativen gehofft, aber nicht erwartet hatten: Der Antrag des Kreisvorsitzenden der Jungen Union fand bei den 160 Delegierten eine deutliche Mehrheit.

  Martin Zerth:
„Die Region hat ihre Aufgaben
übererfüllt, die Grenze ist da“

Ursula Helmhold:
„Wie bewertet das Land die Laufzeiten
der Abbauflächen?

    Die Landtagsabgeordnete Ursula Körtner aus Hameln-Pyrmont kommentierte dies als Unterstützerin des erfolgreichen Antrages gegenüber der Aktionsgemeinschaft Weserbergland unmissverständlich so: Die weitere Zerstörung des Wesergebirges muss verhindert werden. Der Schutz natürlicher Lebensgrundlagen in Verantwortung für künftige Generationen hat Bestand!“

    Der CDU-Ortsverbandvorsitzende Andreas Mundt und Bürgermeister Helmut Fasse aus Bad Münder ergänzten dazu: Angesichts der globalen Märkte und des umweltfreundlichen Abbaus in den skandinavischen Ländern besteht kein zusätzlicher Bedarf an Steinen für den Straßenbau und das rechtfertigt schon gar nicht eine Zerstörung wertvoller Landschaft im Weserbergland.“

    Nun sind Resolutionen auf Parteitagen das eine, die Umsetzung in praktische Politik das andere - auch dann, wenn Ministerpräsident Wulff Verständnis für die Gegner des weiteren Gesteinsabbaus zum Ausdruck brachte.

    Martin Zerth als Initiator des erfolgreichen Antrags sieht sich mit seinen Argumenten in jedem Fall in einer guten Position: Es könne nicht im regionalen Interesse liegen, wenn sensible Bereiche nachhaltig zerstört würden, da abgetragene Bergzüge nun mal nicht wiederhergestellt werden können: „Man kann nicht einsehen, warum seit Jahren Millionen in die Tourismusförderung geflossen sind, dann aber genau diese Region zum Steinbruch Niedersachsens gemacht wird.“

    In unserem Bundesland liege die Recycling-Quote beim Bauschutt deutlich unter den Werten im übrigen Bundesgebiet: „Auch die Förderung des Bauschutt-Recyclings kommt dem Arbeitsmarkt zugute, da hier zukunftsweisende Arbeitsplätze geschaffen werden!“ Bereits jetzt gebe es 15 Abbaugebiete im Weserbergland, wenn man Schaumburg gemeinsam mit denen im Nachbarkreis Hameln-Pyrmont betrachte:

    „Hier hat die Region ihre Aufgaben übererfüllt, die Grenzen sind längst erreicht: Weitere Abbauflächen sind nicht zu verantworten!“, resümiert Zerth, der selbst zu den Mitstreitern der Aktionsgemeinschaft gehört.

    Elke Reineking als Sprecherin der Bürgerinitiative begrüßt den Beschluss als entscheidenden Schritt in die richtige Richtung und hofft auf einen weiteren positiven Schub durch die mündliche Anfrage der Rintelner Grünen-Parlamentarierin Ursula Helmhold am morgigen Freitag im Landtag. Darin fragt die Abgeordnete nach der Zukunft des Mediationsverfahrens und des Dachtelfelds und will vor allem wissen :“Wie bewertet die Landesregierung die Restlaufzeiten der Abbauflächen für Hartgestein vor dem Hintergrund der baukonjunkturellen Daten? Schaumburger Zeitung, 02.04.03

    Das ganze Ausmass:   Bericht zum Landschaftsverbrauch

    Steinbrüche in der Region