Singend, feiernd, wandernd: Für den Erhalt der Weserberge!
Aktionsgemeinschaft Weserbergland organisiert
nächsten Sonntag demonstratives Weserbergfest am Hohenstein
Landkreis (ur). Letzte Informationen zur organisatorischen und programmatischen Gestaltung des Weserbergfestes am
kommenden Sonntag, 6. Juni, wurden jetzt stellvertretend für alle in der Aktionsgemeinschaft Weserbergland beteiligten Initiativen von den „Schaumburger Freunden für den Erhalt des Wesergebirges“
herausgegeben. Die Veranstaltung steigt unterhalb des Hohensteins auf der Wiese an der Kreuzsteinquelle, unweit des Gasthauses „Pappmühle“, das auch die Verantwortung für das leibliche Wohl der
Teilnehmer übernommen hat.
Die Verkehrsregelung im Ortsteil Zersen zum Weserbergfest am kommenden Sonntag, 6. Juni.
Eröffnet wird der Aktionstag um 10 Uhr durch einen Waldgottesdienst mit Pastor Matthias Mau, bevor dann bis in den
Nachmittag hinein eine Fülle von natur- und heimatkundlichen Präsentationen zu erleben ist.
Zu sehen ist unter anderem eine Fotodokumentation aller älteren Süntelbuchen von Ralf Schröder, die
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald informiert zu Themen rund um den Wald, und die Jägerschaft berichtet über die Aufgaben bei Pflege und Hege der heimischen Tier- und Pflanzenwelt.
Alternativen zum industriellen Gesteinsabbau zeichnet Dirk Reinecke von der Arbeitsgruppe Bad Münder auf, und die
Schaumburger Freunde für den Erhalt des Wesergebirges dokumentieren Schönheiten und Besonderheiten unserer Heimat und deren Bedrohung durch die rücksichtslose Vernichtung der natürlichen
Landschaft. Auch die Schaumburger Heimatvereine sind vertreten und belegen, wie eng kulturelle Traditionen und landschaftliche Gegebenheiten miteinander verwoben sind.
Parallel zu Informationsständen und Schautafeln werden ab 11 Uhr einige geführte Wanderungen von anderthalb bis drei
Stunden Dauer rund um den Hohenstein angeboten: In jedem Fall ist dafür gesorgt, dass die Teilnehmer deutlich vor 15 Uhr wieder am Festplatz sein werden, denn dann beginnt die große
Abschlusskundgebung.
Nach der Eröffnung durch Dr. Friedrich Bartels von der Aktionsgemeinschaft Weserbergland werden Umweltminister
Hans-Heinrich Sander und Staatssekretär Lindemann vom Landwirtschaftsministerium die Grüße der Landesregierung übermitteln – und hoffentlich auch eindeutige Zusagen für den Erhalt der Weserberge
machen.
Nach den Grußworten der Landkreise Hameln-Pyrmont, repräsentiert durch den stellvertretenden Landrat Klaus Arnold,
und Schaumburg, vertreten durch Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier, skizzieren Sprecher der Aktionsgemeinschaft unterschiedliche Aspekte der Situation: Achim Thielemann spricht über die
Ausweisung von Schutzgebieten, Dirk Reinecke geht dem Konflikt Ökonomie versus Ökologie nach, und Elke Reineking fasst die Ziele der Gegner des Gesteinsabbaus zusammen. Aus allen im Landtag
vertretenen Parteien werden einige Parlamentarier anwesend sein. Als heimischer Bundestagsabgeordneter hat Sebastian Edathy ebenso seine Teilnahme zugesagt wie zahlreiche Bürgermeister,
Vereinsvertreter und sonstige Vertreter des öffentlichen Lebens aus der Region.
Empfohlen wird Kraftfahrern die Benutzung der Waldparkplätze rund um das Gebiet, um von dort zum Fest zu wandern.
Darüber hinaus bieten Organisationen wie der Heimatbund der Grafschaft Schaumburg, der Schaumburg-Lippische
Heimatverein, die Naturfreunde, der Verschönerungs-Verein Rinteln, verschiedene Wandervereine, der Männerchor und der Heimatverein Schaumburg sowie der Naturschutzbund Rodenberg gemeinsame
Anfahrten an. Der vom Heimatbund der Grafschaft Schaumburg organisierte Bus fährt am Sonntag um 13 Uhr ab Pferdemarkt. Rückfahrt ist nach der Abschlusskundgebung. Wer Interesse an dem kostenlosen
Bustransfer zum Weserbergfest hat, meldet sich bis Donnerstag, 17 Uhr, unter (05751) 4 11 97 im Museum Rinteln an. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) plant eine Radtour ab Bückeburg zum
Bergfest.
Wenn anschließend auch der versammelten Prominenz und eventuell anwesenden Vertretern der Abbauunternehmen das Motto
„Von uns gibt es keinen einzigen Berg mehr!“ hinreichend verdeutlicht worden ist, gibt es zum klangvollen Finale ein gemeinsames Singen unter Beteiligung verschiedener Chöre aus dem gesamten
Weserbergland.
Hoffentlich klingt es auch den Verantwortlichen für die bislang betriebene Politik des rücksichtslosen Raubbaus
angemessen deutlich in den Ohren! Schaumburger Zeitung, 02.06.2004
![Steinbrüche in der Region Steinbrüche in der Region](../../../../../Steinbruche_in_der_Region.jpg)