Für Euch gelesen im  Haz Deister Anzeiger vom 29.April 2004 mit Grüßen aus Bad Münder für den Pressespiegel

Bad Münder:

Aktionsgemeinschaft  will auch nach Wulff-Ankündigung weiter gegen Gesteinsabbau kämpfen!

Die Aktionsgemeinschaft hält ihren Protest aufrecht. Das Bergfest am Sonntag, 6. Juni, wird wie geplant stattfinden. Daran ändert auch die Zusage von Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) nichts. Laut einer Erklärung der Landesregierung hat Ministerpräsident Wulff seinen zuständigen Landwirtschaftsminister angewiesen, auf die Aufnahme des Dachtelfeld als Vorranggebiet zur Rohstoffsicherung in das LROP zu verzichten. Gleichzeitig will Wulff ein Rohstoff-Forum einrichten. Vertreter von Wirtschafts- und Umweltverbänden sowie den Kommunen sollen darin Perspektiven für eine nachhaltige Versorgung mit Rohstoffen erörtern. “Rohstoffe wie Kies, Sand und Hartgestein sind für die Bauwirtschaft unverzichtbar”, heisst es in einer gestern veröffentlichten Erklärung. Sie sei außerordentlich erleichtert begrüßte die Landtagsabgeordnete Ursula Körtner (CDU) die Entscheidung. Sie glaube sogar, dass das Dachtelfeld damit geschützt sei. Bestehende Steinbrüche könnten jedoch weiter ausgebaut werden, so Frau Körtner.

Elke Reineking, Sprecherin der Aktionsgemeinschaft Weserbergland, betrachtete die Erklärung mit gemischten Gefühlen. “Unserer Zielsetzung ist ja, die verbliebenen Berge in Wesergebirge und Süntel vor einer vollständigen Zerstörung durch Gesteinsabbu zu bewahren. Skepsis ist hier angebracht” , reagierte sie auf die Nachricht aus Hannover. Die Schaumburgerin meint damit nicht nur das Dachtelfeld, sondern auch die Abbaugebiete zwischen Hamelspringe und Wülpker Egge bei Rinteln. “Gerettet sind sie damit nicht.” In der Neufassung des LROP sei das Dachtelfeld schon von der Vorgängerregierung nicht als Vorranggebiet aufgenommen worden, gibt Reineking zu bedenken und betrachtet die neue Erklärung daher als “Beruhigungspille”. Weiter unbeantwortet sei auch die Frage, wieso das Dachtelfeld dann nicht duch das Europäische Schutzprogramm Flora-Fauna-Habitat (FFH) geschützt werde. “Das wäre beruhigend”

Auch Dirk Reinecke, ebenfalls ein Sprecher der Aktionsgemeinschaft Weserbergland aus Bad Münder will noch nicht jubeln. Der örtliche Vertreter der Bürgerinitiative will sich den Wind nicht aus den Segeln nehmen lassen. “Der Protest geht weiter” Am Weser-Bergfest, dem Aktionstag wird er deutlich die Alternativen aufzeigen. Bauschuttrecycling und Import aus menschenleeren Gegenden (aus Norwegen) müssten seiner Meinung nach forciert werden.

Auch folgender Kommentar ist dort veröffentlicht:

Die Zusage des Ministerpräsidenten Christian Wulff (CDU) in Ehren: Sie bestehe jedoch nur für das Dachtelfeld, und sei bereits von der SPD-Vorgängerregierung aus dem Landesraumordnungsprogramm gestrichen worden. Auch das Rohstoff-Forum sei nicht ganz neu,hätte nur einen anderen Namen gehabt, dort hätte es Mediationsverfahren geheißen. Die Aktionsgemeinschaft zum Schutz der Weserberge hätte völlig Recht. Es bestehe überhaupt kein Grund, jetzt die Aktionen einzustellen. Zu viele Fragen seien noch ungeklärt.