![]() |
||
Aktion zur Landtagswahl in Niedersachsen im Februar 2003: Umfrage zum Gesteinsabbau im Weserbergland, “ Wahlprüfsteine”, durchgeführt von den Schaumburger Freunden für den Erhalt des Wesergebirges
Das Anschreiben: der Aktionsgemeinschaft Weserbergland vom 30.September 2002: Absender: Koordination:Elke Reineking, Unterer Weg 2, 31737 Rinteln, Schaumburger Freunde für den Erhalt des Wesergebirges
Gesteinsabbau im Weserbergland Sehr geehrte, sehr gehrter... die Aktionsgemeinschaft Weserbergland tritt für die Erhaltung des Weserberglandes ein. Wir wenden uns gegen jeden weiteren Gesteinsabbau in den Höhenzügen unserer Heimatlandschaft, Wesergebirge und Süntel, und gegen eine weitere Zerstörung der Weserniederung durch den Aufschluss weiterer Kieslöcher.. In diesem Kampf um die Erhaltung unserer schon zur genüge ausgebeuteten und zerstörten Heimatlandschaft erfahren wir breite Unterstützung: Nicht weniger als 36 Vereine und Vereinigungen, darunter Ratsfraktionen aller im Parlament vertretenen Parteien sowie deren Jugendorganisationen, aber auch Heimatvereine und Naturschutzverbände sind der Aktionsgemeinschaft beigetreten und haben mit Stempel und Unterschrift deutlich gemacht, dass sie das Ziel der Aktionsgemeinschaft unterstützen: Von uns gibt es keinen einzigen Berg mehr! Mit dieser Forderung haben sich auch mehr als 12000 Unterzeichner identifiziert, die bei einer ersten Unterschriftensammlung dieses Ziel rückhaltlos unterstützten. Trotz dieses breiten parteiübergreifenden Konsenses gegen jeden weiteren Abbau in unseren Weserbergen und im Wesertal hat sich das Land Niedersachsen in der Vergangenheit nicht zu einer klaren Aussage gegen den weiteren Raubbau an der Natur entschließen können. Den kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen der Abbaubetriebe wurden bei den Entscheidungen stets Vorrang eingeräumt, ohne Rücksicht auf kommende Generationen, was ein nachhaltiges wirtschaften dringend erfordern würde. Dieser Entwicklung muss Einhalt geboten werden. Denn wohin die sogenannte Vorsorgepolitik der Landesregierung führen kann, läßt sich derzeit im Wesertal beobachten. Dort haben die betroffenen Landkreise von Holzminden bis Nienburg mit Hilfe der Bezirksregierung und des Landes den Bodenabbauleitplan Weser auf den Weg gebracht, mit verheerenden Folgen. Denn diese Regelung schlug leider fehl. Was als Vorsorgemaßnahme gedacht war, hat binnen weniger Jahre dazu geführt, daß Kieswerke wie Pilze aus dem Boden sprießen. Wo Flächen als mögliche Abbaugebiete eingeplant waren, gab es sofort entsprechende Anträge und weil gestellt, mussten sie wohl auch genehmigt werden. Auch die Einteilung der Zeitstufen wird nicht mehr berücksichtigt. Statt also die Vorsorge für künftige Generationen sicherzustellen, wurde mit diesem Plan das Gegenteil erreicht. Der Vorsorgegedanke wird hier ad absurdum geführt. Die Folgeschäden aufgrund des rasend schnellen Raubbaus und enormen Flächenverbrauchs sind weder abzusehen, noch eingeschätzt, geschweige denn untersucht worden. Eine ähnliche Entwicklung zeichnet sich auch im Bereich der Weserberge ab.. Auch hier soll die weitere Vorsorge durch Festlegung im Landesraumordnungsprogramm (LROP) verbindlich geregelt werden. Zur Gewinnung von Kalkstein-Oolith zur Verwendung als Straßenschotte stehen auch die letzten noch verbliebenen Berge auf einer Prioritätenliste der Landesregierung. Dieses auf Vorschlag des Landesamtes für Bodenforschung und trotz fünf bereits bestehender Steinbrüche und trotz bestehende Natur- und Landschaftsschutzgebiete. Bleibt es bei dieser Festlegung und Planung, wird eine der schönsten und wertvollsten Regionen Niedersachsens, unsere Heimat, innerhalb einer Generation als solche für immer verschwinden. Das Ergebnis des Gesteinsabbaus ist jetzt schon erschütternd:
Von der weiteren Zerstörung fruchtbaren Bodens, der Zerstörung von Waldflächen, den unabsehbaren ökologischen Folgen, insbesondere für die wertvollen Trinkwasservorkommen und der Klimaveränderung durch die völlige Umgestaltung einer Landschaft innerhalb kürzester Zeit einmal völlig abgesehen. Und das die Region Weserberg land, die darüberhinaus die dichtsbesiedelste Landschaft in Niedersachsen ist (Landkreis Schaumburg und Hameln-Pyrmont) und die über Förderprogramme eine Zukunft im Tourismus entwickeln soll. Mit dieser Zerstörung muss Schluss sein , dafür treten wir ein und wissen alle heimatverbundenen und ökologisch denkenden Menschen aus der Region hinter uns. Dies umso mehr, als gewichtige Argumente gegen die Erschließung weiterer Steinbrüche in unserem Weserbergland sprechen:
Substitution und Recycling haben nach unserer Überzeugung aber nur eine realistische Chance, wenn die Primärrohstoffe nicht unter Wert verschleudert werden, nutzbarer Bauschutt nicht länger in Deponien verschwindet und Firmen in der Baustoffrecyclingindustrie wirtschaftlich entsprechend gefördert werden. Vor diesem Hintergrund wenden wir uns heute mit einer besonderen Bitte an Sie als Minister, Landtagskandidat, Fraktionsvorsitzender ... . Zur bevorstehenden Landtagswahl haben wir einen Fragebogen entwickelt, um dessen Beantwortung wir bitten. Ihre Antworten werden wir unseren Mitgliedern übermitteln und publizieren, damit die Bevölkerung im Weserbergland weiss, wie die jeweiligen Parteien, Minister und Kandidaten zum Thema Gesteinsabbau in unserer Heimat, dem Weserbergland, stehen. Sollten sie noch weitere Informationen zur Aktionsgemeinschaft und zum Gesteinsabbau wünschen, können Sie gegen eine Schutzgebühr von 10 Euro unsere Dokumentation: Gesteinsabbau im Naturpark Weserbergland Schaumburg-Hameln anfordern. Informationen erhalten sie auch auf unserer Homepage unter www. Weserberge. de . Eine Rücksendung des ausgefüllten Fragebogens erbitten wir bis zum 15. November 2002. Mit freundlichen Grüssen (Elke Reineking)
|